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Gegen Mittag erwachte Ayano. Wirklich ausgeschlafen fühlte sie sich nicht. Das der Sessel widererwartend bequem war, hatte ihre innere Uhr trotzdem nicht ausgeschaltet. Sie hatte das Gefühl böse verschlafen zu haben. Linda mußte die Vorhänge noch zugezogen haben. Nur schwach schien das Tageslicht ins Zimmer. Trotzdem war es hell genug um die beiden Männer auf der Couch zu sehen. Shinru lag auf der Seite und hatte seine Decke bis zu den Ohren hochgezogen. Eine Infusion konnte sie nicht mehr erkennen. Ihr Mentor hatte die bestimmt abgestöpselt nachdem er der Meinung war das das Volumen wieder ausreichend hergestellt worden war.
Tegan hingegen lag immer noch genau so da wie sie ihn zuletzt gesehen hatte. In dieser Position würde er niemals schlafen. Und auch niemals so ruhig daliegen. Ihr Freund hatte die Angewohnheit zusammengerollt und wie eine Raupe in seine Decke eingewickelt zu schlafen. Wenn dann noch die Möglichkeit einer Rückenlehne vorhanden war, dann lag sein Rücken auch dort.
Ihre Bewegungen zauberten einen kleinen Drachenkopf zwischen den Männern hervor. Der freudige Gesichtsausdruck ließ die Studentin lächeln. Mit einem Satz war Ryu bei ihr und kuschelte sich an. Immer noch in seiner Normalform wie sie bemerkte. Das bestätigte ihr zusätzlich das Tegan immer noch bewußtlos war. Würde er einfach nur schlafen dann würde der Geisterdrache seine Kuschelform annehmen. Danke das du auf uns aufpaßt. Sanft strich sie über den gehörnten Kopf. Ein Blick auf ihr Smartphone zeigte das sie gute acht Stunden geschlafen hatte. Zudem hatte ihre Chefin sie für den Rest der Woche freigestellt. Das Desaster muß sich schnell rumgesprochen haben. Aber die Massen an Verletzten. Sie war sich sicher das die Verletzten nicht nur in den Außenbezirken versorgt wurden. Die Krankenhäuser hatten dafür einfach nicht die Kapazität. Ihr Arbeitsplatz lag dicht genug an der Grenze um zu helfen. Ayano würde nicht den Rest der Woche zu hause bleiben und nichts tun.
Leise stand sie auf. Unter den wachsamen Augen des Taschendrachen sah sie nach den beiden Männern. Shinru hob leicht den Kopf und murmelte verschlafen vor sich hin. Übertreib es nicht. Das geht nicht einfach an einem vorbei. Ich weiß. Ruh du dich noch aus. Dein Körper muß den Blutverlust noch ausgleichen. Damit drückte sie ihn auf die Couch zurück und zog ihm seine Decke bis zur Nasenspitze hoch. Also schlaf noch ein wenig. Würde ich gern, nur muß ich vorher noch für kleine Jungs. Und nein, keine Ente. Ich nehme das Klo. Ihm schien es deutlich besser zu gehen als noch in der Nacht. Das er ihre Gedanken gelesen hatte war da ein guter Hinweis. Leise lachend half sie ihm hoch.
Das erste was er mitbekam waren Gedanken. Unschuldige Gedanken der Kinder des Hauses. Leise und von Thema zu Thema springend wie das bei Kids eben so ist. Nichts was ihn störte oder ihm Unbehagen bereitete. Wirklich wach wurde er durch die Bewegungen von Ayano und Ryu. Der Ort kam ihm wage bekannt vor. Es dauerte einen Moment bis ihm wieder einfiel das Tegan sie zu Kyle gebracht hatte. Das Ayano am liebsten sofort wieder auf Arbeit gestürmt wäre und die Freistellung nicht gut hieß, gefiel ihm nicht was er auch kund tat. Die Gedanken waren einfach zu laut als das er sie hätte ignorrieren können.
Selber fühlte er sich nicht wirklich fit. Seine Seite schmerzte. Nicht so schlimm wie er erwartet hatte, aber dumpf und läßtig. Der Verband war straff angelegt und die Wunde auch genäht worden. Eine Flexüle steckte noch in seinem Arm, also hatte er mindestens eine Infusion bekommen. Das sich gerade jetzt ein bestimmtes Bedürfnis meldete war da wohl normal. Die Gedanken der Studentin gefielen ihm aber nicht als er ihr das durch die Blume mitteilte. Auch wenn sie das recht lustig fand.
Mit einem Lächeln im Gesicht half sie ihm hoch. Das tat seiner Seite nicht gut und schmerze, hielt ihn aber nicht vom sitzen ab. Trotzdem wurde ihm erstmal schwindlig. Die junge Frau ließ ihn ein paar Keislaufübungen machen bevor es ans Aufstehen ging. Leider war die Couch etwas zu niedrig um das bequem machen zu können. Als er dann stand kam Linda in den Raum und griff mit zu. Guten Mittag ihr Schlafmützen. Ich hoffe doch euch geht es ein wenig besser? Beide jungen Leute bestätigten das. Bei Kuro wird das noch eine Weile dauern. Er hat sich zuviel zugemutet.
Nur um bis zur Tür zu kommen war schon ein Kraftakt. Aber der Schwindel verging und auch der Rest wurde hinter sich gebracht. Ryu hatte sie bis zu seiner Grenze gebracht und blieb dann dort vor sich hingrummelt sitzen. Der Kleine ist schon erstaunlich. Ich habe noch von keiner Geisterscheinung gehört die aktiv blieb wenn der Erschaffer nicht bei Bewußtsein ist. Beim letzten mal war das auch nicht der Fall. Allerdings ist das jetzt auch etwas mehr als drei Jahre her und beide entwickeln sich. Es tut mir leid das wir dir nicht gesagt haben. Der Doc hatte sich auf dem Rückweg zu ihnen gesellt. Ist verständlich. Ich würde das auch nicht jedem auf die Nase binden das er ein Arbitrator ist. Laß mich mal schauen wie es dir geht. Fachmännisch und gründlich wurde Shinru untersucht und dann leichte Kost und Tee angeboten. Beides nahm er dankend an. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile. Irgendwann kamen dann noch die Kinder hinzu und Shinru wurde mal wieder zum Geschichtenerzählen verdonnert. Lachend erfand er immer nach den Wünschen der Kids kleine Kurzgeschichten die diese mitgestalten konnten. Ayano sah zwischendurch immer wieder nach Tegan der nach wie vor bewußtlos auf der Couch lag. Der Tag wich der Nacht. Shinru tauschte die Schlafstatt mit Ayano. Er hatte noch ein leichtes Schmerzmittel bekommen. Die geistige Stille war ungewohnt und gefiel ihm nicht, doch wußte er das es nicht von Dauer war.
Erst mitten in der Nacht veränderte sich der Atemrhythmus von Tegan und er rollte sich auf die Seite und zusammen.
Sein Schlaf war nicht erholsam. Wirre Träume plagten ihn. Stellenweise war er noch ein Kind und mußte zu seinen Großeltern die ihn nicht wirklich mochten. Dann steckte er in seiner Arbitratorenausbildung oder bei Einsätzen. Immer wieder zog das Autorennen und das Massaker durch seinen Kopf. Dieses vermischte sich mit den Ereignissen von vor drei Jahren. Unruhig wälzte er sich hin und her und doch erwachte er nicht. Selbst der kleine blaue Drache schaffte es nicht seinen Herrn zu wecken. In der Nacht war der erste Herbststurm aufgezogen mit allem drum und dran. Windböhen pfiffen um das Haus des Arztes, Regen prasselte gegen die Fenster und das Donnern des nahenden Gewitters verbreiteten eine Weltuntergangsstimmung.
Als er dann erwachte wußte er im ersten Moment nicht wo er sich befand. Ryu näherte sich vorsichtig aber überaus freudig seinem Herrn. In Tegans Kopf sortierten sich die Ereignisse wieder in die richtige Reihenfolge. Er wunderte sich wie er in diesen Raum gekommen war. Der kleine Drache hingegen stiefelte siegessicher Richtung Tür. Nur auch diesmal kam er nicht weiter als zwei Schritte durch die Türzarge. Das beleidigte Gemecker weckte Ayano und Shinru auf. Na Dornröschen? Auch endlich wieder wach? Laß den Scheiß Shin. Ich fühl mich wie gerädert. Mit den Händen fuhr er sich durch Gesicht und Haare. Ich brauch erstmal ne Dusche. Das läßt sich einrichten und dann brauchst du was zwischen die Zähne. Ein Blick auf die Uhr sagte das es gerade mal sechs Uhr in der Früh war. Na toll, nicht mal drei Stunden geschlafen. Was? Ich glaub da hast du dich verrechnet. Shinru grinste ihn an. Mach mal gute 28 Stunden draus. Du hast den ganzen Tag verpaßt. Ayano konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Verdattert sah Tegan seine Freunde an. Sollte er wirklich so lange geschlafen haben? Wenn er es genau betrachtete war das durchaus drin. Der Blackout. Und dann noch mies geschlafen. Ich brauch wirklich erstmal ne Dusche. Alles andere kann warten. Mit verwuschelten lila Haaren ging er ins Bad und duschte ausgiebig. Die Brühe die da runterkam ließ ihn innerlich schwören das er niewieder sowas mit sich machen ließ. Ein Blick in den Spiegel zeigte das er wieder wie er selbst aussah. Ayano hatte es ja gut gemeint. Auf dem Rückweg in die Stube gesellte sich Kyle zu ihnen. Er sah ein wenig übernächtigt aus. Auch bei ihm waren die Nachwehen des katastrophalen Rennes angekommen und er mußte viele Leichtverletzte behandeln. Routiniert wechselte er den Verband bei Shinru. Die Wunde sah schon viel besser aus.
Tegans Magen knurrte hörbar. Das habe ich schon erwartet. Du warst lange bewußtlos. Dann laßt uns was essen. Kyle war in der Richtung wirklich sehr praktisch veranlagt. Linda hatte schon einiges vorbereitet. Mit heißhunger machten sie sich über das Frühstück her. So hungrig der Schwarzhaarige auch war, er ließ es langsam angehen. Methodisch kaute er jeden Bissen. Wenn er zu schnell und zu viel aß, würde das Ganze ein weiteres mal durch seinen Kopf wandern und das wollte er verhindern.
Der Arzt setzte sie in Kenntnis das er den Mustang in seinen Schuppen verfrachtet hatte. Der wäre zu auffällig auf der Straße. Vor allem weil die Patienten begeistert vom Rennen waren. Zumidest bis das Massaker losging. Wieviele Verletzte und Tote es gegeben hatte konnte ihnen der Doc nicht sagen. Er wußte nur das die Aufräumarbeiten noch im Gange waren.
Es dauerte auch nicht lange da wurden sie unterbrochen. Ein junger Mann wankte in die Praxis. Ayano war sofort zur Stelle um zu helfen. Ryu verschwand mit einem Mal und tauchte mit dem Handy von Tegan im Maul wieder auf. Der Kleine hatte Deko gespielt und hing am Hals seines Herrn. Jetzt huschte er zu Ayano und nahm seinen Kuschelmodus wieder an. Ich glaube deine Kräfte haben sich regeneriert. Kyle klang ein wenig amüsiert. Noch nicht ganz, aber es sollte nicht mehr lange dauern. Ryu ist da eine Art Barometer. Bei ihm zeigt sich alles ein wenig zeitiger.
Tegan checkte seine Mails. Ein paar waren eingegeangen die er noch schnell beantwortete. Bis zum Schluß hob er sich die ohne Betreff und unbekannter Adresse auf. Gehe nach Norden. Unter die vergessene Erde. Am Ende findet ihr ein Licht. Es wird euch leiten. Nur gerade aus! Zeit wird euer Helfer sein. Dieses Mal. Eindeutig Yoda. Ich warte jetzt wirklich nur noch auf nen Enigmacode. Schwammiger geht kaum noch. Naja, einen Teil versteh ich schon. Aber was genau das Licht sein soll und wann wir das tun sollten kein Plan. Ich sag ja, er sollte unter die Orakel gehen. Sie nahmen sich vor, spätestens am nächsten Tag wieder Richtung Caravan aufzubrechen. Eher würde Dr. Esposito sie eh nicht gehen lassen, das hatte er ihnen unmißverständlich klar gemacht.
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Als die Schülerin vom Doc ins andere Zimmer zum schlafen gebracht wurde, fing Ketel an zu grinsen.
"Ich mag sie...irgendwie..."
"Ja, nur dass du dazu neigst, Leute die du magst zu ärgern."
"Hey, was kann ich dafür wenn ihr euch ärgern lasst..." grinste der Waffenmeister sachte weiter. Doch er fing dann an zu grübeln und sein freundlich, schelmisches Gesicht wurde nachdenklich. Es vergingen einige Sekunden, ehe der Prof. nachfragte, da er sich denken konnte worüber Ketel nachdachte.
"Wie schlimm wird es deiner Meinung nach?"
"Das kann ich dir wirklich nicht sagen. Es schien nicht so als hätten sie ernst gemacht. Es wirkte nicht einmal so, als wäre es ein aufwärmen für ein Muskelspielen ihrerseits. Wenn sie gewollt hätten wäre dort nicht ein Mensch lebend weggekommen..."
Wieder schwiegen beide Männer. Als seine Frau zurück kam und ihre Hand auf die Schulter des Arztes legte, seufzte Ketel noch einmal kurz ehe er aufstand und langsam Richtung Tür ging.
Er hoffte das der Doc verschont blieb, allein weil er als Arzt brauchbarer als manch anderer Slumbewohner war. Doch er sagte dem Doc nichts davon, er wollte keine falsche Hoffnung säen, falls es hart auf hart kam. Ketel drehte sich auf dem Fußgängerweg noch einmal zu dem Ehepaar um, dass nun in der Haustür stand. "Was hast du nun vor?"
Ketel blickte in den Himmel und dann zum Doc mit seiner Frau.
"Si vis pacem, para bellum"
Mit diesen Worten verschwand er in die Nacht.
An und für sich fehlte ihm noch Schlaf von der letzten Nacht, doch dass musste warten.
Der Waffenmeister hatte einiges vorzubereiten, ehe er sich wieder Ruhe gönnen konnte.
Als die Nacht wieder den Tag ablöste, stand er endlich in seiner Werkstatt.
Die ganze Zeit über hatte er sich erst den Kopf zerbrochen, dann Kontakte spielen lassen, Bestellungen aufgegeben und Schluss endlich war nun alles bei ihm in der Tiefgarage.
Dort standen jetzt ein paar Kanister mit Heizöl und Benzin, einiges an Amoniumnitrat, Aluminiumsalze und -pulver sowie einigen anderen Substanzen. Wie etwa Eisenoxid-III oder Schmierseife.
„Für die unter euch, die sich nicht nur oberflächlich damit beschäftigen...ja stimmt...alles hier stehende...ist Bestandteil von Napalm oder Sprengstoff. Für alle, die sich fragen warum ich mich damit auskenne? Schaut euch einfach mal an was ein Waffenmeister können musste. Da ist es noch das simpelste, dass ich weiß wie ich Munition herstellen muss. Von etwaigen Sprengstoffen und anderen Sachen mal ganz zu schweigen...“
Neben diesen diversen Substanzen, hatte Ketel sich auch einige andere Gegenstände in Form von unterschiedlichsten Röhren liefern lassen. Deren Bearbeitung würde er aber noch aufschieben. Erst einmal galt es diverse Pulver und brennbare Flüssigkeiten zu mischen. Dafür jedoch, wollte er aus geruht sein.
Ein Sturm brach sich nun los und das kam Ketel sehr gelegen. Kaum einer würde bei dem Wetter draußen herum laufen, erst recht nicht nachts. Somit stand dem aufholen von Schlaf nichts mehr im Wege. Ketel stellte auch wieder den Fahrstuhl ab, damit niemand einfach herunter kommen konnte und legte sich dann wieder in seiner versteckten Koje hin.
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„Ihr wart die ganze Nacht hier?“, erkundigte sich sein Boss bei Dougnachdem er Seyrah schlafend auf einem Sofa und Douglas mit Kaffee und Zigaretten bewaffnet im Büro vorgefunden hatte. Douglas war es ja anzusehen, dass er nicht geschlafen hatte.
„Nun ja Boss, der Papierkram macht sich nicht von alleine.“, war die karge Antwort von Douglass. Cross rollte nur mit den Augen und bat seinen Mitarbeiter dann, Seyrah nach Hause zu fahren, sobald sie wach sein würde. „Von mir aus…“
Eigentlich wollte Douglas mit seinem Boss reden, aber inzwischen hatte er sich doch dagegen entschieden. Er glaubte nicht, dass er in der Nacht irgendwas hatte erfahren können was Douglas nun weiterbrachte. Im Grunde war sein Job ja auch erledigt, er hatte denjenigen den sie haben wollten. Zumindest glaubte er das. Alles andere war nicht sein Auftrag und auch wenn er durch den Ablauf des Abends und der Nacht im Grunde einen Fall hatte, so hatte ihn ja Hearly sofort an sich gerissen und hielt seine Behörde offensichtlich komplett raus. Sein Bericht hatte er gerade beendet, und sendete ihn an seinen Vorgesetzten, druckte ihn aber noch in zwiefacher Ausfertigung aus und legte alles fein säuberlich in die entsprechenden Ablagen. Bürokratie war halt unvermeidlich.
Douglas nächste Anlaufstelle war die Registrierung. Wie erwartet war Antonio bereits weg. Er war nun im System erfasst, was er nur wiederwillig und mürrisch über sich hatte ergehen lassen, wie eine Mitarbeiterin ihm berichtete. Auch Viktor war nun im Register aufgeführt, wie sie ihm versicherte. Damit war dann auch das erledigt, also begab er sich zu Viktor. Er wollte sein versprechen halten, was er ihm in der Nacht gegeben hatte und nach ihm sehen.
„Morgen Francessca.“
„Morgen Doug.“, gab die rassige Italienerin zurück und blickte von einer Akte auf, wo sie eben noch einige Notizen draufkritzelte. „Was denn mit dir passiert, siehts ja aus wie dreimal durch‘n Wolf gedreht.“
„Kurze Nacht.“, erwiderte Douglas nur.
„Sieht ehr aus wie gar keine Nacht.“
„So in etwa. Wie geht’s dem Neuankömmling?
„Er ist ziemlich erschöpft und schläft derzeit. Wir haben ihn in eine der Isalationsräume untergebracht. Telepath, aber er hat keine Ahnung wie er damit umgehen soll.“ Francessca blätterte dabei in eben jener Akte die sie eben noch bearbeitet hatte und die offensichtlich grad neu Angelegt wurde. „Er ist praktisch auf Dauzerempfeng und je mehr Menschen um ihn rum sind, desto größer die Qualen für ihn.“
„Für ihn?“
„Nun ja, stell dir mal vor, dein Radio spielt nicht nur zwei, sondern zweihundert oder noch viel mehr Songs aus allen möglichen Genres zur gleichen Zeit bei maximaler Lautstärke ab. Und du kannst nichts dagegen tun als es anzuhören.“
„Okay, ich habe verstanden. Mir würden die Ohren bluten, denk ich und die Kopfschmerzen erst…“
„Eben. Ihm geht’s genauso. Wenn du im gleichen Raum mit ihm bist, hämmern deine Gedanken bei ihm so laut in den Schädel das er seine eigenen Gedanken kaum noch selbst wahrnimmt.“ Das war keine sehr angenehme Vorstellung, wie Douglas fand. Aber er wusste, dass Francessca und ihr Team ihm helfen konnte, wenn nicht sie, wer dann?
„Ach Doug, stimmt es, er ist nicht festgenommen?“
„Ja. Wenn er wach ist und gehen will, kann er das tun. Seine Registration ist bereits durch und er hat sich nicht zu Schulden kommen lassen.“ Francessca zuckte daraufhin mit den Schultern, machte aber auch klar, dass sie das nicht für sehr klug hielt. „Na ja, ich denke das er nicht mal aus dem Gebäude kommt, ohne zusammen zu brechen. Ich denke, wenn du ihm seine Optionen mitteilst, wird er schon bleiben bis er das unter Kontrolle hat.“
„Wir werden sehen.“
Die beiden verabschiedeten sich wieder voneinander und Douglas ging zurück zu dem Büro von Seyrah. Inzwischen war es kurz nach zehn Uhr, aber seine Kollegin schlief noch immer.
„Hey Schlafmütze, aufwachen“
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Doug flog sein eigener Kugelschreiber gegen den Kopf und Seyrah drehte sich murrend von ihm weg. "Belegte Brötchen, Kaffee und ne Asperin", bestellte sie dann, ohne ihm auch nur weiter zu 'beachten'. Die Rückkehr der 'Elite' war etwas gewesen, das sie nicht gebraucht hatte. Ebenso wenig, das sie sich in diesem Aufzug unter Leute begeben müssen. Klar, hatte sie neue Klamotten bekommen, aber das war nicht wirklich ein Trost. Es dauerte einige Momente, bis ihr klar wurde, dass Doug sie immer noch anstarrte. "Was los?", knurrte sie nun fast. "Noch nie n Hintern gesehen?" - erneut flog etwas gegen Dougs Hinterkopf, dieses Mal war es der Locher.
Ein paar Sekunden später war sie dann doch aufgestanden und blickte Doug finster an. "Also warum hast du mich jetzt geweckt?"
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Das war er ja nun gar nicht von Seyrah gewohnt, aber er hatte sie ja auch noch nie wecken müssen. Dennoch blieb Douglas ruhig und ignorierte das Gemecker mehr oder weniger.
„Cross lässt ausrichten, dass du heute frei hast und ich dich nach Hause bringen soll. Loss komm, Brötchen und Kaffee besorgen wir uns unterwegs.“ Douglas drehte sich um und verließ ihr kleines Büro, nur um auf dem Gang auf sie zu warten. Sie hatte aber recht, ein ordentliches Frühstück wäre nicht verkehrt, denn auch Douglas hatte seit gestern Abend nichts mehr gegessen. Er merkte erst jetzt, wie hungrig er eigentlich war. Außerdem wollte er Seyrah nicht im Büro über seine Pläne aufklären, die er für den Tag hatte. Cross hatte ihm in die Karten gespielt, ungewollt. Doug hatte nun den Tag Zeit, sich hier und da ein paar Infos zu holen, denn er glaubte nicht, dass es mit dem letzten Abend gewesen ist. Hearly hin oder her, Douglas glaubte nicht daran, dass sie bei der nächsten Attacke umgehend eingreifen könnte. Und je mehr Infos er finden würde, desto vorbereitete wäre er selbst. Aber erstmal wollte er sich mit Seyrah über letzte Nacht unterhalten und wie es ihr dabei all den Vorfällen erging. Immerhin hatte er ja Seyrah in den Fall mit reingezogen, in gewisser Wesie.
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Seyrah zog sich wenigstens ein TShirt über, das weniegr Haut zeigte, als das Top, welches sie für ds Rennen ausgesucht hatte. Dennoch wirkten die High Heels immer noch deplatziert an ihr, wenn man wusste, wie sie normalerweise herum lief. - nur andere SChuhe hatte sie hier gerade keine. Die letzten drei Jahre hatten sie weiblicher gemacht als ihr lieb gewesen war und entsprechend mürrisch reagierte sie darauf, wenn jeamnd etwas zu ihrer Figur sagte. "Cross gibt mir frei, manchmal sind deine Scherze makaber.", gab sie Doug schließlich als antwort. "wo ist der harken an der Sache? Und außerdem... du fährst kein Auto." stellte sie dann fest.
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„Ich scherze nicht.“, war die trockene Antwort von Douglas, der sich auf den Weg Richtung Seitenausgang machte, wo er seinen Wagen vorfinden würde.
„Es gibt keinen Haken. Cross hat bemerkt das wir uns die Nacht um die Ohren gehschlagen haben und hat uns frei gegeben. Kannst ja gerne in deinem muffigen Büro hocken und Akten wälzen, wenn dir das lieber ist.“ Zusammen gingen sie aus dem Gebäude und als erstes feuerte Douglas den leeren Pappbecher in den Mülleimer, dann zündete er sich eine Kippe an und kramte in der Manteltasche nach dem Schlüssel für seinen Wagen.
„Wo ist der nun wieder?“ Weder in der linken noch in der rechten Manteltasche fand ihn Douglas, schlussendlich wurde er in seiner Hosentasche fündig. „Und warum soll ich deiner Meinung nicht fahren? Willst du nach Hause laufen oder wie?“
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Der Schlüssel machte sich selbstständig und Seyrah hielt in mahnend in der Hand. "Du erinnerst dich an das letzte Mal als du übermüdet warstß", fragte sie mehr rhetorisch und verdrehte die Augen. Doug rauchte ihr zu viel, aber abgewöhnen würde er sich das sicherlich nicht. "Im gegensatz zu dir hab ich ne Mütze Schlaf bekommen. Auch wenn sie zu kurz war."
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Etwas unerwartet war das schon, das Seyrah ihm die Schlüssel wegnahm, aber sich nun darum zu streiten, wer hier fahren würde und wer nicht, war es Douglas dann auch nicht Wert. „Mir wurde die Vorfahrt genommen und ausserdem wars eh nur Blechschaden. Aber von mir aus.“ Also setzte sich Douglas auf den Beifahrersitz. Störte ihn nun nicht so sehr, wie einigen anderen Exemplaren seines Geschlechtes, aber ungewohnt war es allemal. Seyrah fuhr von Gelände der Behörde und nach ungefähr zwanzig Minuten Fahrt durch die Stadt, stellte sie das Fahrzeug auf einem Parkplatz eines kleinen Lokales ab. Viel geredet hatten beide unterwegs nicht, Seyrah weil sie sich auf den Verkehr konzentrierte und Douglas sortierte wieder mal seine Gedanken. Nachdem sie sich ihr Frühstück bestellt hatten, fragte Douglas sie nach Hearly.
„Sag mal, was weißt du so über sie? Ist das normal das sie einfach so aufkreuzt wie gestern Abend und sich den Fall krallt und uns außen vorlässt? Ist das normal bei ihr oder steckt da mehr dahinter?“
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Nach diesem Tumultsamen Abend fühlte es sich so an als währen sich die zwei näher als je zuvor, was wohl einfach auch daran lag dass das Adrenalin sich erst wieder abbauen musste und beide leicht aufgedreht waren. Zumindest hatte Juri nun keine Angst mehr dass sie ihre Freundin vernachlässigen würde wie es noch heute Morgen der Fall der Fall war. Nichtsdestotrotz konnte die Diebin für die Längste Zeit kein Auge zubekommen, auch wenn Yumiko sich so dicht an sie gekuschelt hatte dass man glauben könnte sie würde im Schlaf klammern. Aber Juri ging der Abend, der Vorfall einfach nicht aus dem Kopf, und wie viel Glück sie doch hatten dass nichts schlimmeres mit ihnen passiert ist. Yumiko hätte heute Abend umkommen können, und dieser Gedanke ließ sie einfach nicht los, genausowenig wie der Gedanke dass wenn sie ihre Fähigkeit besser beherrscht hätte mit ihr hätte fliehen können noch bevor es so derart außer Kontrolle geriet...
Bis die Erschöpfung so stark wurde dass auch sie endlich einschlafen würde war die Sonne bereits leicht am Aufgehen und die Vögel draußen am Krawall machen, aber das hatte auch einen Vorteil, dadurch hatte sie erst gar nicht die Gelegenheit wie sonst immer in der Früh sich aus dem Haus zu schleichen. Dieses Mal war es Juri die lange schlief, bis in den späten Vormittag, und selbst da fühlte sich ihr Körper noch etwas ausgelaugt aus. Dies zeigte wie sehr sie sich doch am Vorabend verausgabt hatte.
Nachdem Juri von Yumiko mit einem ausführlichem späten Frühstück versorgt wurde, versprach sie auch den Rest des Tages für sie da zu sein, sie müsse nur eine kleine Sache erledigen. Sie hatte gestern ja dieses Telefon von dieser Komischen Frau bekommen die auf der Suche nach dem sogenannten Meister-Waffenschmied war, und ursprünglich wollte sie ja Yumiko fragen ob sie etwas darüber weiß, immerhin war die Belohnung ja verführerisch groß, aber nachdem sie sie gestern sah wie sie mit diese kleine Privatarmee auftachte will sie nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sicher, jemand wie sie würde sicherlich der Verlust so eines Handies nicht auffallen, aber Juri wollte lieber auf Nummer Sicher gehen und ihr nichts schuldig bleiben. Sie hatte ja genügend Erfahrungen in ihrem Leben mit Gefährlichen Personen und Verbrechern gemacht, und daher ging sie zu ihrem Versteck um das Telefon zu holen.
"Kann meinen Teil des Auftrages nicht erfüllen. Nennen sie mir den Ort wo ich das Telefon wieder aushändigen soll." schrieb sie an die einzige Nummer die in dem Gerät gespeichert war. Hoffentlich würde sie bald antworten, weil sie so schnell wie möglich alles hinter sich bringen, und zu Yumiko zurückkehren will. In der zwischenzeit machte sie sich dafür gedanken was sie machen könnte um ihre Fähigkeiten zu trainieren und zu verstärken. War ja nicht so dass sie das jemanden sagen konnte. Leute würden versuchen sie zu zwingen ihre Fähigkeit für ihre Zwecke zu benutzen oder sie aus Angst vor dem was sie war versuchen umzubringen, auch wenn das nicht so einfach sein würde, und dann waren da immer noch Leute aus der HighCity die regelrecht Jagt auf flüchtige Arbitratoren machen würden, auch wenn sie ja nicht direkt so einer war...
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https://abload.de/img/diamondavalukoy.jpg Diamond schlief während dessen wieder weiter, als ein unsanftes Geräusch einer eingehenden Nachricht ihre Augen öffnen ließ.
Ihr Blick suchte verwirrt den Raum ab, bis ihre Hand schließlich das Telefon fand. Sie klappte das Telefon auf. In Ruhe überflogen ihre Augen die Botschaft. Tatsächlich hatte sich das junge Freulein
bei ihr gemeldet. Das Ergebnis war zwar kein positives aber auch nicht überraschend. Diamond tippte eine Antwort. "Morgen Mittag in der Bar zum goldenen Löwen, das Lokal ist ja bekannt".
"Einer meiner Handlanger wird an einem reservierten Tisch auf dich warten". Damit legte sie ihr Telefon wieder beiseite und schlief dann weiter.
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"Woher soll ich wissen was in der Hexe vorgeht?" War die einzige Antwort, die Doug aus Seyrah bezüglich der Dame heraus bekam. "Fakt ist, das PsyCorp nicht so tot ist, wie allen immer glauben gemacht wird." Sie biss in ihr Brötchen und schien das GEspräch damit erst einmal nicht weiter führen zu wollen.
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„Es arbeiten genug Leute bei uns, die mal bei Psycorp unter Vertrag standen. Wer so naiv ist, das zu denken, dem kann ich auch nicht mehr helfen.“, war die Antwort von Douglas auf die Aussage seiner Kollegin. Aber er beließ es dabei, scheinbar war auch Seyrah nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen. Douglas hatte inzwischen sein Käsebrötchen verspeist und würde sich als nächstes über das mit Salami hermachen, aber erstmal Kaffee. Er goss sich bereits die zweite Tasse ein, irgendwie musste er ja sein Kreislauf ein wenig in Schwung halten. Nicht sonderlich gesund, aber das war grad nur zweitrangig.
„So ganz werden wir um das Thema aber nicht drum rumkommen. Die Akte die du mir letzte Nacht gegeben hast, hast du da eigentlich mal reingeschaut was da drin steht?
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Seyrah zuckte mit den Achseln "Nichts, was man nicht schon wissen würde." Sie aß langsamer als Doug und auch ihr Kaffee war erst zur hälfte leer. "Aber anscheinend möchte jemand, das wir wissen, das sie mehr wissen, als gut für sie oder uns ist." Sie mochte Doug zwar, aber manchmal war seine Spürrnase für Ärger etwas, das sie auf die Palme bringen konnte. und dabei war sie die Ruhe in Person. Sie hatte nicht wirklich in die Akte geschaut, aber so wie Doug drauf war, schien es doch etwas mehr als nur 'Top Secret' zu sein.
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Es war eine Seltenheit, dass Juri wirklich lange schlief. Sogar länger als Yumiko selbst. Die Nacht musste für ihre Freundin sehr Anstrengend gewesen sein.
Zwar war Yumiko selbst nicht ganz so fit wie sonst immer, aber dennoch wollte sie den tag nicht im Bett verbringen.
Außerdem konnte sie mal ihre Freundin mit einem Frühstück überraschen.
Zwar ein spätes, aber besser als keines.
Danach wollte Juri noch etwas erledigen. Es schien wichtig zu sein. Yumiko hatte nichts dagegen. Außerdem hätten sie den ganzen Nachmittag Zeit für einander.
Worauf die junge Frau sich wirklich freute. Daher hieß es erstmal putzen und etwas aufräumen.
Immerhin lagen noch die Klamotten von letzter Nacht noch hier rum.
Beide waren da zu erschöpft um alles ordentlich in die Wäsche zu legen. Klar der Korb war nun voll. Also ging es auch da mal weiter ans Werk.
Zum Glück hatten die Beiden ja die nötige Technik im Hause parat. Ansonsten wäre allein die Wäschen zu waschen in Knochenjob.
Die Minuten verstrichen und das Haus war nun soweit aufgeräumt. Daher machte sich Yumiko auf der Couch etwas bequem. Naja nur solange bis Juri wieder da war.