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Plötzlich tauchten zwei weitere Gestalten auf. Aus dem Funkgerät welches ihr ihr Handlanger übergab, hörte man nur noch kurz einen Aufschrei. Dann folgte Stille. Aus einem der Black Hawks stieg eine Frau aus die einen dominanten Eindruck machte und gleich von Beginn an klarmachte, was Sache war. Auf ihren Kommentar hin, dass ihre Handlanger vom Boden aufgekratzt werden sollte, verfinsterte sich Diamonds Blick. Ihre Hand war zur Faust geballt. Während ihre Handlager vor den Toren elendig starben, versuchte Diamond ihrem Gegenüber nicht sofort das Genick zu brechen. Die Fingernägel gruben sich tief in Handinnenfläche, Blut tropfte auf den Boden. „Genießen sie ihre Position Mrs. Herlay“, erwiderte ihr gegenüber mit einem kalten Unterton.
„Ein Wort der Warnung... sollten sie zu tief graben, könnten sie irgendwann den Ausgang nicht mehr finden“. Es brachte jetzt absolut keinen Mehrwert, wenn Diamond auf Grund dieses Fehlschlages jetzt für weitere Anspannung sorgte. Während sie die beiden Agenten alleine ließ und Zähne knirschend davon lief, züchte sie ihr Telefon. Am anderen Ende der Leitung erklang die Stimme ihres Bosses. „Wir haben ein gewaltiges Problem“, begann Diamond ruhig zu erklären. Schweigen. „Das Rennen war ein kompletter Fehlschlag irgendwelche Schwachköpfe wollen tatsächlich einen Krieg anfangen, dass Gleichgewicht ist in Gefahr“. „Wir haben einen Totalverlust“.
Ein seltener Wesenszug von Diamond war in ihrer Stimme wahrnehmbar. Wut, Trauer. „Dann haben wir noch ein weiteres Übel.. Mrs. Herlay ist hier urplötzlich aufgetaucht und lässt schön Grüßen“. „Ich bin immer der Ansicht, dass wir unsere Feinde mit einbeziehen und einen Nutzen aus jeder Situation ziehen, dass weißt du Boss, aber dieser Frau sollte mal dringend beigebracht werden, wann eine Grenze überschritten wird“. „Natürlich nur als Abschreckung“.
Dann endlich sprach das Oberhaupt der Deers, „komm erst mal nach Hause ich schicke dir ein Fahrzeug was dich abholt“.
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Das die Mafiabraut so schnell Hilfe bekam verwunderte Ayano dann doch. Andererseits zeigte es die Effiziens ihrer Organisation. Es folgten mehrere Explosionen die dann wohl doch nichts brachten außer massive Verluste bei Diamond. Zumindest vor den Toren. Jetzt versuchte ein Arzt sie zu untersuchen was die Studentin kategorisch ablehnte. Sehr zur Verwunderung des Arztes selbst. Eher zählte sie die Verletzungen von seinem Boss auf und wie zumindest die Schulter behandelt worden war.
Als dann der mobile Raketenwerfer auftauchte brach schon wieder Panik unter den Anwesenden aus. Sie selbst hatte eine heiden Angst und hätte sich am liebsten verkrochen. Nur war das hier und jetzt nicht machbar. Glücklicherweise wurde der Heli verfehlt und es folgte wirklich nur ein grandioses Feuerwerk. Netterweise wurde so das Gelände gut ausgeleuchtet und der Geisterdrache lotste sie dann letztlich zu Tegan. Antonio war ihr immernoch gefolgt. Sein Blick glitt nicht von dem Taschendrachen auf ihrer Schulter der sich von dort nicht wegrührte. Sie verpaßte die Ankunft der weiteren Helikopter und so auch die Vorstellung der Insassen. Sie sondierte erst den Zustand von Viktor. Dann überflog sie Seyrah und Tegan nur um beim Anblick von Shinru ein wenig Farbe im Gesicht zu verlieren. Jetzt war ihr auch klar warum Ryu sich nicht beruhigen ließ.
Tegan hatte reflexartig zugegriffen als die Beine seines besten Freundes wegsackten. Tu mir das jetzt nicht an. Wir haben schon genug Probleme am Hals. Als wenn ich simulieren würde. Klappe und stillhalten. Doch bevor er sich alles genau ansehen konnte erschien der erste Heli. Dann ging alles sehr schnell. Explosionen, ein mobiler Raketenwerfer brach aus einer der Garagen. Eigentlich dürfte es sowas gar nicht mehr geben und schon gar nicht hier wo schon vor Jahren alles verwertbare geplündert worden war. Allerdings hatte das Ganze etwas gutes. Der Arbitrator sah nicht nur den Fahrer, sondern auch die Geistbeschwörerin. Die kenne ich nicht. Sollte jetzt aber kein Problem sein deren Identität raus zu bekommen.
Die Rakete allerdings machte ihm Sorgen. Die Bezeichnung Feuerwerk konnte alles bedeuten. Auf jeden Fall ging er von weiteren vielen Verletzten und Toten aus. Das es letztlich doch nur ein Feuerwerk war ließ ihn aber nicht aufatmen. Da sie sich immer noch nur am Rande des Kreises um die Leiche und dem Ermittler befanden wurden sie nicht über den Haufen gerannt.
Durch Ryu gesellte sich dann auch seine Freundin zu ihnen. Immer noch gefolgt von dem Fahrer von Seyrah. Diese stützte immer noch Viktor dessen Blick nicht so ganz abwesend war wie noch vor ein paar Minuten. Ayano allerdings erblaste als sie Shinru gewar wurde. Alles andere ausblendend untersuchte sie ihn. Das Projektil ist raus? Ja, wurde netterweise von einem Telekineten entfernt. Wie bitte? Völlig perplex sah sie den Lilahaarigen an, die Antwort kam aber von Shinru. Ja. Nu schau nicht so. Er meinte das die Rippe auch nur angeknaxt sei. Frag mich nicht wie er das gemacht hat. Verdammt tut das weh. Der Verband war mittlerweile durchgeblutet. Leider fehlte es an weiteren Material zum erneuten verbinden. Ich weiß nicht wie lange ich das halten kann, aber wenn du dich nicht zu viel bewegst und wir schnell zum Arzt kommen, müßte es reichen. Damit erschien in seiner Hand eine Rolle Verbandsmaterial. Mit geübten Griffen brachte Ayano ihn an.
Der Gesichtsausdruck von Antonio zeigte Überraschung. Sowas hatte er noch nicht gesehen, sagte aber auch nichts weiter dazu. Auch wenn Tegan Tiere bevorzugte, unbelebte Gegenstände konnte er auch ohne Probleme erschaffen. Nur fehlte ihm da die Herrausforderung. Plötzlich ruckte sein Kopf hoch und in Richtung des gelandeten Black Hawk. Ein drohendes Knurren klang von Ayanos Schulter in die selbe Richtung. Scheiße. Was macht die denn hier. Shin, das wird jetzt weh tun. Los beweg dein Hintern, ich hab keinen Bock der Herlay über den Weg zu laufen. Der Herlay? Ja. Die ist grade mit dem Heli gekommen. Die Augen des Blonden wurden groß, dann biß er die Zähne zusammen und schnell erreichten sie den Mustang. Die Menge hatte sich zum Teil verzogen, zumal auch eins der Tore quasi weggeätzt worden war. Damit war der Weg relativ frei um auch das Fahrzeug hier raus zu bekommen.
Die Nachricht das Miss Herlay vor Ort war ließ ihn nicht gerade kalt. Shinru wußte wie sein Freund zu der Frau stand. Die Vergangenheit die diese beiden hatten, war nicht gerade rosig. So verfrachtete er seinen Hintern auf die Rückbank des Mustang. Auch er war nicht scharf darauf der Dame zu begegnen, zumal er auch dringend einen Arzt brauchte. Das sah er mitlerweile auch ein. Ayano hingegen drehte sich gerade zu der blonden Mafiabraut um. Sie hatte wohl einen Teil des Gespräches mitbekommen welches sie am Telefon geführt hatte. Mit der Frau willst du dich nicht anlegen. Wenn du sagst wohin wir müssen nehmen wir dich mit. Diamond schien kurz nachzudenken und nahm dann doch das Angebot an. Shinru hatte das Gefühl das sie dies nur widerwillig tat. Überprüfen konnte er das im Moment nicht. Seine Konzentration war völlig dahin und der Blutverlust tat sein übriges.
Viktor überließen sie Seyrah. Selbst Antonio blieb bei der Geschlechtslosen. Mehr Platz wäre auch gar nicht gewesen. Ayano hatte sich zu ihm auf die Rückbank gesellt und behielt ihn im Blick.
Tegan hingegen fuhr vorsichtig und nahm auch ein paar Gebäude als Deckung. Nicht weil sie Angst vor Beschuß haben mußten, so verschleierte sein Partner nach und nach den Mustang. Als sie letztlich das Tor passierten war das Auto nicht mehr als Rennwagen zu erkennen sondern eher als Familienkutsche. Diamond gab knappe Anweisungen wohin sie mußten. Sobald sie außer Sichtweite der Kaserne und keine Menschen in der Nähe waren, löste Tegan den Skin des Autos wieder auf. Shinru hoffte das die Mafiafrau nichts davon mitbekommen hatte.
Es dauerte nicht lange da erreichten sie ihren Bestimmungsort. Diamond bot ihnen ärztliche Versorgung an. Shinru war versucht, doch lehnte er letztlich ab. Nimm mir das bitte nicht übel. Mit nem Warlord wollen wir uns bestimmt nicht einlassen oder in dessen Schuld stehen.
Die Frau sah ihn zweifelnd an. Ayano rettet da die Situation auf ihre weise. Wenn du magst, hier ist meine Nummer. Ruf mich an wenn es dir wieder besser geht. Dann können wir noch mal über dein Angebot reden. Mit einem Nicken nahm die Frau den Zettel entgegen und sah dann dem sich entfernenden Wagen nach.
Was soll das für ein Angebot sein? Nicht mal auf den Gedanken konnte er sich richtig konzentrieren. Shinru? Hey bleib wach. Shinru...
Die Konzentration fiel Tegan nicht leicht. Der Skin auf dem Auto war fast schon zu viel. Nur mußte er durchhalten. Der Verband um den Brustkorb seines Freundes durfte nicht verschwinden bis sie den Arzt erreicht hatten. Die Mafiavize setzten sie ohne Probleme ab, doch kurz danach riß ihn Ayanos drängende Stimme aus seinen Gedanken. Auch er war versucht gewesen das Angebot von Diamond anzunehmen. Nur konnte er ihr da wirklich vertrauen? Sicher ist sicher. Nach diesem Motto waren sie bis jetzt immer klar gekommen. Nur jetzt brauchten sie dringend eine Bleibe. Er fummelte sein Handy aus seiner Tasche und wählte eine Nummer. Relativ schnell wurde abgenommen. Kuro hier. Sorry wenn ich dich störe, aber ich brauch ganz dringend für diese Nacht eine Bleibe und ein wenig Verbandszeug wenn du hast. Er hörte kurz zu. Nein. Shiro. Gib mir zehn Minuten.
Mitlerweile war er verschwitzt und seine Atmung ging schwer. Nach genau zehn Minuten hielt er vor einem Haus und gemeinsam mit Ayano hieften sie den bewußtlosen Shinru aus dem Mustang. Die Tür sprang auf und Kyle trat ihnen entgegen. Ayano sah den Mann entgeistert an. Dr. Esposito? Doctor? Ja. Er unterrichtet Innere Medizin an der Uni. Tegan war völlig perplex. Er wußte nicht das der Mann ein Arzt war. Ihre Bekanntschafft hatte sich durch die Rettung seiner Kinder ergeben und begann sich zu einer echten Freundschaft zu mausern. Kuro, die Haarfarbe steht dir nicht wirklich. Ist mit dir alles ok? Mittlerweile fiel es Tegan schwer Shinru zu stützen und sein Sichtfeld begann sich einzuschränken. Verdammt. Blackout. Wie lange ist das jetzt schon nicht passiert? Etwas mehr als drei Jahre. Geht schon. Ich brauch bloß Ruhe. Hab mich ein wenig überanstrengt. Leicht schüttelte er den Kopf um die Benommenheit loszuwerden. Hey Ketel, hilf mir mal. Dann tauchte der langhaarige Kerl auf der ihnen die Akte gegeben hatte. Der Mann sagte nichts, griff aber zu.
Glücklicherweise hatte Kyle soetwas wie eine kleine Praxis im Haus. Schwer atmend ließ sich der Dunkelhäutige auf einen der Stühle fallen die neben der Behandlungsbank standen. Gerade als der Doc den Verband bei Shinru lösen wollte löste sich dieser auf. Blackout. Damit war bei ihm quasi zappen duster. Der Drachen glitt von Ayanos Hals und gesellte sich zu seinem Herrn. Sein Aktionsradius war jetzt massiv eingeschränkt und nur einzelne Berührungspunkte ware stofflich. Kann er sich irgendwo hinlegen? Die Studentin wußte was sie tun mußte. Hinter dem Vorhang. Brauch er noch was? Schwankend raffte sich der Arbitrator auf. Die paar Schritte waren fast zu viel. Es grenzte schon an ein Wunder das er keinen Unfall gebaut hatte und es bis hier her geschafft hatte. Danke Doc. Ruhe reicht. Der Mustang sollte von der Straße. Die letzten Worte waren leicht vernuschelt und dann sank er in tiefen Schlaf.
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Ein kurzer Moment der Ruhe kehrte in die kleine Praxis ein. Der Doc schien kurz zu überlegen, ganz wie Ketel. Dieser schüttelte den Kopf.
„Hat er gerade am Ende echt noch gesagt der Wagen muss von der Straße? Ist ihm die Karre echt mehr Wert als sein eigener Zustand? Nicht zu fassen...“
Der Arzt ging nun zum verletzten und besah sich dessen Wunde. „Da der Fremdkörper schon raus ist...was brauchst du?“ die Frage klang routiniert. „Frische Verbände, aber die hab ich hier. Hol mir eben schnell sauberes Wasser und einige Tücher um die Wunde zu reinigen.“
Damit verschwand Ketel kurz in der Wohnung und kam mit ein paar sauberen Tüchern und einem Topf mit ausreichend Wasser darin, wieder zurück.
Mittlerweile hatte der Doc alles für die Wundversorgung vorbereitet und Ketel stellte ihm den Topf mit dem dampfenden Wasser an die Seite.
Nach einigen Minuten war dann auch schon alles vorbei. Die Wunde gereinigt, verschlossen und ein neuer Verband war angelegt.
„Kannst du sie ins Wohnzimmer bringen? Die Couch dürfte bequemer und erholsamer sein als meine Liegen hier in der Praxis...“
„Du willst die beiden echt in deiner Wohnung unterbringen? Ich weiß ja nicht...“
„Mach dir keine Sorgen, ich kenne die beiden zwar nicht so lange wie dich, aber lange und gut genug damit ich sie bei mir unterbringe...“ er klopfte Ketel im vorbei gehen gegen den Oberarm und dieser zuckte mit den Schultern.
„Musst du wissen...“
Wie von Geisterhand begann sich erst die Praxis selbst wieder aufzuräumen und dann hoben die beiden Bewusstlosen von ihren Plätzen ab. Erst der Versorgte, dann der Erschöpfte.
Einen vor und den anderen hinter sich her schwebend, ging der Waffenmeister mit ihnen in die Wohnung vom Doc. Linda seine Frau, hatte mit ihrem Mann bereits die Couch vorbereitet und Ketel legte beide vorsichtig darauf ab. Schnell wurden noch 2 Decken über die beiden Männer ausgebreitet, dann ließ man sie allein. Der Rest ging in die Küche.
Nachdem sich alle gesetzt hatten, schaute der Arzt erst zu seiner Studentin und dann zu Ketel.
„Dann leg mal los, was verschafft mir die Ehre deines späten, nächtlichen Besuchs? Bei den anderen beiden war es ja offensichtlich, wobei ich mir schon denke dass die Dinge zusammen hängen dürften.“
Ketel schaute ebenfalls kurz zu der jungen Frau, dann zu Linda und schließlich wieder zum Doc.
„Tja...wo fangen wir an. Mit dem wichtigsten zu erst. Du erinnerst dich noch an die Sache vor 3 Jahren oder nicht, die Massaker in den Slums?“ ein kurzes nicken war die Antwort. „Nun diese Typen sind scheinbar wieder zurück.“ Ein kurzes aber scharfes Luft holen war von Linda zu hören.
„Der heutige Abend war ihr Auftakt. Der Ort war die alte stillgelegte Kaserne. Dort hatte diese Rennszene, ihr nächstes Event und sagen wir so, während des Rennens fing man an, mit Sprengmunition auf die Kids zu schießen, wahllos aber doch recht effizient. Viele kamen dabei ums Leben.“ Ketel machte eine kurze Pause, ehe er wieder weiter erzählte. „Durch einige Umstände, hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, mit zweien der 3 Täter mich unterhalten zu müssen. Dabei machten sie keinen Hehl daraus wer sie waren und sind. Folglich vermute ich das in absehbarer Zeit, wieder etwas passieren wird das ihre Handschrift trägt. Folglich rate ich euch schon jetzt zu großer Vorsicht, wenn ihr unterwegs seid und stell dich auf den ein oder anderen weiteren Verletzten ein, je nachdem wo sie wieder zuschlagen werden.
In der Zeit wo Ketel sprach, verteilte Linda an jeden etwas Tee. Dankend nahm er ihr eine der dampfenden Tassen mit einem Löffel ab. Der Doc unterhielt sich nun mit seiner Studentin, doch da hörte Ketel nicht hin. Zu sehr war er mit einem kleinen Experiment beschäftigt. Er hielt seine Tasse ganz ruhig in beiden Händen. Von außen sah es so aus als starre er hinein. Der Löffel steckte senkrecht, genau in der Mitte der Tasse, scheinbar im Tee fest. Dann ergriff er den Löffel und zog ihn mit samt dem Tee hinaus. Wie ein kleines Kind kichernd und breit grinsend, schaute der Waffenmeister auf sein „Tee am Stil“ und fing vorsichtig an, es abzuschlecken.
Auf die Blicke der Anderen erwiderte er nur „Was denn…ich hatte halt Bock auf ein Eis. Und Lindas Tee schmeckt immer super, also warum nicht beiden mit einander verbinden? Dabei schleckte er einfach weiter.
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Den Mann mit den weißen Haaren hatte sie noch nie gesehen. Aber offenbar kannte ihr Mentor den Mann recht gut. Ebenso war sie überrascht das Shinru und Tegan Dr. Esposito kannten. Ihm hingegen ware die richigen Namen der beiden aber nicht bekannt. Das hatte sie sowohl aus dem kurzen Telefonat wie auch seiner Reaktion Tegan gegenüber erkannt. Sie würde auch bei den Namen bleiben, immerhin paßten diese auch einfach zu gut auf die beiden Freunde. Was Ketel dann allerdings tat verwunderte sie dann doch. Er war wohl der Telekinet gewesen der die Kugel entfernt hatte. Sein fundiertes Wissen wer die Angreifer waren ließ sie vermuten das er mehr in der Materie steckte als sie zunächst angenommen hatte. Die Warnung das es noch weitaus schlimmer kommen könnte, nahm sie ernst.
Linda hatte derweil Tee serviert. Eine ganz andere Zusammenstellung was sie selbst verwendet hätte, aber sehr schmackhaft. Wie kommt es das Sie mit den Jungs zusammen herkommen? Die Frage klang ein wenig überrascht. Naja, Kuro ist mein Freund. Und da er den Mustang hatte war es quasi meine Idee den im Showbereich zu zeigen. Ich wollte auch mal so ein Rennen sehen von denen man so viel hört. Das wir dann auch noch mitfahren mußten war so nicht geplant. So ganz gelogen war die Antwort ja nicht. Nur wie das Ganze zusammenhing mußte auch ihr Mentor nicht wissen. Soso, Ihr Freund also. Die meisten auf dem Campus glauben Ihnen nicht das Sie einen Freund haben da ihr nie gemeinsam zu sehen seit. Aber das mal beiseite, Sie wissen schon das mit ihm was nicht stimmt? Dieser Verband vorhin, kam das von ihm? Ayano sah dem Mann ins Gesicht und versuchte abzuschätzen wieviel sie ihm sagen konnte und was nicht. Ich bin nicht blind junge Dame und Geheimnisse sind bei mir sicher. Sonst wäre der Kerl da schon lange nicht mehr hier. Damit nickte er in Richtung Ketel der irgentwas mit seinem Tee anstellte. Der starrte intensiv in die Tasse. Ja, das kam von ihm. Er ist ein Geisterbeschwörer. Uns ist das Verbandsmaterial ausgegangen. Kuro hat sich einfach nur verausgabt. Der Tag war sehr lang heute und gerade die letzten drei Stunden haben ihm eine Menge abverlangt. Freiwillig hätte er den Verband nicht aufgelöst und Sie hätte nichts weiter mitbekommen. Ich glaube wenn er Ihnen nicht vertrauen würde, dann wäre er lieber einfach so umgekippt ohne nach Hilfe zu fragen. Dann ist diesen blaue durchsichtige Ding auch seins? Ich konnte es kaum noch sehen als es von Ihrem Hals verschwand.
Ayano lächelte. Ja das ist er. Ryu ist da etwas Besonderes. Aus dem Nebenzimmer war ein hörbares Knurren zu vernehmen. Der Ton klang eindeutig frustriert. Der Kleine ist es nicht gewohnt nicht umherstreifen zu können. Er beschwert sich gerade das er nicht bei mir sein und auf mich aufpassen kann. Mich wundert es aber das er immer noch da ist. Eigentlich dürfte er das nicht, Kuro ist bewußtlos und somit nicht mal unbewußt in der Lage ihn aufrecht zu halten. Sie scheinen eine Menge über Arbitratoren zu wissen Miss Grigori. Naja, ich habe micht lange damit beschäftigt um ihm helfen zu können wenn er selbst mal welche braucht. Ich habe den beide eine Menge zu verdanken und ich liebe ihn von Herzen. Seine selbstlose Art und die Ruhe die er ausstrahlt. Er hat mich aus dem Tief geholt und mir gezeigt das es auch eine andere Sorte von Mann gibt. Dann halten sie an ihm fest. Er ist ein sehr guter Mann. Wenn er und Shiro nicht gewesen wären, würden meine Kinder heute nicht mehr leben. Wir sollten bei Shiro noch eine Infusion anhängen um den Blutverlust auszugleichen. Kuro braucht wirklich nichts weiter? Er meinte nicht. Falls sie aber noch eine Glukoselösung hätten wäre die nicht schlecht. Ich würde die Infusionen auch anlegen. Kyle nickte, doch ein kindliches Kichern lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf Ketel. Der hatte es irgendwie geschafft seinen heißen Tee in ein Eislolly zu verwandeln. Er ist doch Telekinet, wie hat er das denn gemacht?
Was denn…ich hatte halt Bock auf ein Eis. Und Lindas Tee schmeckt immer super, also warum nicht beiden mit einander verbinden? Die Frau des Artzes stemmte resolut die Arme in die Seite und schaute Ketel mit einem Funkeln in den Augen an. Der Tee sollte aber heiß getrunken werden. Wenn du ein Eis haben willst, sag das doch gleich. Kettel meinte dann nur was von einem kleinen Experiment und schleckte genüßlich weiter seinen Eistee.
Dr. Esposito verschwand kurz noch mal in seiner Praxis. Als er wiederkam hatte er einen Infusionsbeutel und das nötige Equipment zum anlegen dabei. Leider nur Kochsalz für Shiro. Glukose ist hier draußen rar und meine Praxis klein. Er wird wohl kräftig essen müssen wenn er aufwacht. Hab ihn kaum erkannt, ist das dein Werk? Mit geübtem Griff und unter seiner Aufsicht legte die Studentin den Zugang und stöbselte die Infusion bei Shinru an. Ja das war ich. Mit der Haarfarbe hab ich es wohl ein wenig übertrieben. Aus bestimmten Gründen war das nötig. Es gibt da wohl einige Leute die gern wüßten wo er sich aufhält. Nach der nächsten Dusche sieht er wieder normal aus. Ist das so in Ordnung? Der Arzt sah sich ihre Arbeit an und nickte anerkennend. Sie hatte immer alles Wissen aufgesaugt wie ein Schwamm und hatte auch noch ein gutes und vor allem ruhiges Händchen.
Ein frustriert klingendes Grummeln ließ beide zu Tegan sehen. Der Taschendrache saß aufrecht auf der Brust seines Herrn und war zwar flimmernd aber gut sichtbar. Sein Blick war traurig als er zwischen den beiden Arbitratoren hin und her sah. Dann sprang er von der Couch und stiefelte auf Kyle zu um sich wie ein Katze an seine Beine zu schmiegen. Anders als Antonio zuckte der Mann nicht zurück. Er ging in die Hocke und strich langsam über den gehörnten Kopf. Überrascht sah er dann seine Studentin an. Unglaublich. Jede Schuppe ist zu spüren auch wenn man eindeutig durch ihn hindurch schauen kann. Ein selbstzufriedenes halbes Mauzen war die Reaktion der Geisterscheinung. Zielstrebig wanderte er Richtung Küche, doch kam er nicht weiter als zwei Schritte durch die Tür. Ein verdutzter Ausdruck in dem kleinen Drachengesicht brachte den Mann und die Frau zum lachen. Ryu drehte um ging ein paar Schritte zurück und versuchte es dann erneut, allerdings mit dem selben Ergebnis. Sobald er den Punkt erreicht hatte trat er nicht etwar auf der Stelle, vielmehr verlor er an Substanz und schien sich völlig aufzulösen. Kann es sein? Tegan hatte mal was erwähnt. Sie schritt die Distanz von der Couch bis zum besagten Punkt von Ryu ab. Sind ungefähr drei Meter. Was? Ich denke weiter kann er nicht weil er sonst verschwinden würde. Er ändert weder Größe, Form noch Farbe. Bei mir sieht er sonst ganz anders aus. Das kann er? Fazinierend. Bleib hier und paß auf die beiden auf, ja? Ein bestätigender Laut war zu vernehmen und schon platzierte sich Ryu zwischen den Männern mit Blick zu Tür.
Gemeinsam mit ihrem Mentor gingen sie zurück in die Küche. Kann man ihm vertrauen? Dabei deutete sie mit einer leichten Kopfbewegung auf den Telekineten der gerade das restliche Teeeis vom Löffel lutschte. Die Frage war laut genug gestellt das Ketel sie gehört haben mußte und auch der Zweifel in der Stimme von Ayano war nicht zu überhören.
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Natürlich hatte Ketel die Frage der jungen Frau gehört. Und natürlich hatte er mit ihr gerechnet. Daher blickte er erst zum Doc, um ihm zuvor zu kommen, um dann zur jungen Frau zu blicken. Er ließ zunächst jedoch vorsichtig, die Tasse zur Spüle rüber schweben und stellte sie ab. Dann lehnte er sich im Stuhl zurück.
"Ob man mir vertrauen kann, kann dir niemand sagen, dass musst du oder besser ihr.." er nickte in Richtung der beiden ruhenden Männer "...selber entscheiden. Denn nur weil Linda und der Doc mir trauen, heißt das nicht dass ihr es tun werdet. Lass mich dir auch sagen, dass ich eine Art und Weise lebe die nicht jeder versteht. Nicht mal der Doc weiß wo ich lebe und wir kennen uns nun schon seid 6 Jahren. Wenn er mich aber braucht, bin ich da. Es gibt Mittel und Wege mich zu erreichen, nur eben keine Direkten." Ketels Gesicht wirkte zwar freundlich, doch auch nachdenklich nach diesen Worten.
Er drehte seinen Kopf zu Seite. Und schaute entschuldigend zu Linda.
"Tut mir Leid dass mit dem Eis..."
"Ach hör auf...du magst es doch einfach mit deinen Fähigkeiten ein wenig anzugeben..." meinte sie grinsend und stemmte wieder die Hände in die Hüfte.
Man konnte ihm ansehen das er ein Grinsen versuchte zu unterdrücken.
Ketel blickte an ihr vorbei und sah eine Kaffeekanne die dort scheinbar noch vom Frühstück stand.
"Ist da noch was drin?"
"Ja...ist aber schon lange kalt..." meinte der Doc.
"Macht nix, ich hatte schon so lange keinen richtigen Kaffee mehr..."
Er stand einfach auf und ging zu Linda rüber. Er nahm seine benutzte Tasse und goss sich etwas kalten Kaffe ein.
Mit der Tasse ging er dann wieder an seinen Platz zurück.
Nachdem er sich gesetzt hatte, nahm er einen ersten Schluck aus der nun dampfenden Tasse. Noch während er trank blickte er durch den Dampf die junge Studentin an.
Er nahm die Tasse wieder vom Mund und meinte
"Wie gesagt, ob mir, dir, euch, irgend jemand vertraut, brauchst du niemanden fragen. Das muss jeder immer für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil, stehe euch neutral gegenüber. Eigentlich wäre ich misstrauisch wegen den beiden Kerlen die sich ausruhen, aber da die beiden nichts mit diesen Typen zu tun zu habenscheinen...bleib ich bei neutral."
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Diamond blickte den Jungs noch nach Ehe das Fahrzeug langsam aus ihrem Sichtfeld verschwand. Dass sie nicht wirklich an ihrem Stützpunkt war, brauchte Ayano nicht wissen. Sie verständigte per Funk ein Abholkommando doch anstelle dessen, hielt plötzlich eine schwarze Limousine an. Die Fensterscheibe wurde herutergefahren.
Man konnte förmlich an ihren Gesichtszügen lesen, dass der Fahrer des Fahrzeugs nun der letzte war mit dem Diamond zu tun haben wollte. Auf dessen Forderung stieg sie ein. Ihr wurde eine Akte auf den Schoß geworfen welche sie umgehend öffnete. Viel war nicht ersichtlich. Einzig das Abbild diverser Drohnen erregte ihre Aufmerksamkeit.
Die Anschuldigungen von Luca waren plausibel. Es waren eindeutig ihre Drohnen. Man konnte förmlich sehen, dass ihr Hirn arbeitete. Nachdem ihr Gegenüber seinen letzten Satz beendet hatte, ergriff Diamond das Wort. Sie versuchte halbwegs normal zu klingen und nicht ihre ganze Wut an Luca auszulassen, erwies er sich doch in der Vergangenheit mehr als nur nützlich.
„Das letzte was ich will, ist ein Bandenkrieg oder ein Aufstand von irgendwelchen Trotteln, die meinen den Ernst der Lage nicht zu erkennen“. „Was glaubst du wohl passiert, wenn sich weitere Insekten den Weg aus ihren Löchern graben, Chaos, und Chaos ist schlecht für das Geschäft“.
Ihre Augen ruhten weiterhin auf den Drohnen. Ihr Zeigefinger tippte immer wieder auf dem Blatt Papier. „Einverstanden.. doch ich habe eine Bedingungen“, Luca hob eine Augenbraue. „Da ich nur bruchstückhafte Informationen über deine Abteilung habe, erzählst du mir alles, was du weißt, was habt ihr für Anhaltspunkte über die Elite, wie viele von ihnen laufen noch in den Slums herum und sind eine tickende Zeitbombe“.
„Und vor allem möchte ich Zugriff auf Akten von Psycorp und dem Odysseus Fall“. „Ich überlasse dir den Verräter aus unseren Reihen doch ich möchte bei dem Verhör dabei sein, dafür können wir einige unserer Büros benutzen“. „Niemand wird eine Spur zu dir finden... doch erstmal muss dieses Individum gefasst werden“. „Es ist bedauerlich, dass es soweit gekommen ist“.
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First...
Diamond wartete auf ihr Taxi. Minuten vergingen ohne dass irgendetwas geschah. Die Jungs brauchten wohl länger als üblich. Doch dann hielt ein Fahrzeug an. Vor ihren Füßen. Die Beifahrerscheibe ging nach unten.
"Möchtest du hier Wurzeln schlagen? Steig ein. Ich hab ein paar Fragen, die wir unterwegs klären können ohne dass uns jemand stört."
Ihre Laune war im Keller, aber es war besser als hier nur herum zu stehen. Also stieg die Frau ein und Luca trat danach aufs Gaspedal.
"Wir haben ein kleines Problem und damit meine ich nicht meine Chefin." Er warf ihr eine Akte auf ihren Schoß.
"Die Drohnen, die benutzt wurden stammten zum Teil von Psycorp und einige von den Deers." Diamond wollte darauf etwas erwiedern, aber er unterbrach sie.
"Ich glaube nicht, dass ihr beabsichtigt die Außenbezirke in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Auch wenn einige eure Methoden mir nicht ganz gefallen. Doch so wie es aussieht, habt ihr jemanden in euren Reihen, der die Elite unterstützt." In der Akte gab es nur Bilder von einigen Drohnen.
"Bevor ich es vergesse. Die Bilder hier existieren nicht und du hast sie nie gesehen. Falls dich jemand fragen sollte. Außerdem hab ich eine Bedingung. Ich möchte die Person verhören. Nicht offiziell. Sobald ich alle Informationen habe, ist es mir egal was mit dieser Person geschehen wird."
Second...
Luca fuhr ein paar Umwege um etwas Zeit für das kleine Gespräch zu bekommen.
Natürlich war ihm klar, dass Diamond ebenfalls ein paar Bedingungen stellte. Alle kann er ihr nicht gewähren, selbst wenn er es wollte.
"Deine Bedingungen sind nicht ganz einfach umzusetzen. Allein Fall Odysseus liegt unter verschluss. Einzig diese Herlay und eine Hand weitere Personen haben zugriff darauf. Alle die an dem Fall beteiligt waren, musste ihre Lippen versiegeln. Wer darüber auch nur ein Wort verliert, wird aus dem Weg geräumt."
Er fuhr auf einem Parkplatz. Es war noch nicht das Ziel.
"Die Eliten. Es gibt da nur eine sehr grobe Schätzung wie viele noch da draußen herum rennen.
Wir haben nicht allzu viele festnehmen können. Jegliche Befragung führte zu nichts. Gedanken auslesen brachte ebenfalls nichts. Scheinbar wurden sie dafür trainiert. Nach einigen Schätzungen sollen noch um die vierhundert frei herum laufen. Davon sollen einige wiederum sich ein neues Leben aufgebaut haben. Andere scheinen ihre Mission vor drei Jahren nun wieder zu verfolgen. Genaueres kann ich dir nicht sagen. Allein für diese Information kann man aus dem Weg geräumt werden. Deswegen wurden nie genaue Zahlen genannt. Den Rest kann ich dir jetzt nicht mitteilen."
Er führ wieder los. Diesmal mit dem direkten Ziel, Diamond an der Basis abzusetzen.
"Ich werde mich in den nächsten Tagen bei dir melden. Ach ja bevor ich es vergesse, halte den Ball etwas flacher. Ich weiß nicht, warum Miss Herlay, sich in diesen Fall einmischt. Ich vermute hier ganz stark, dass auch in meinen Reihen oder gar in den höheren einen Spion mit mischt."
Third...
Sie hörte dem Agenten zu. Ließ ihn sogar ausreden. Doch was die Frau zu hören bekam, gefiel ihr gar nicht.
"Also ist deren Anzahl unbekannt, genauso wie ihre Motive. Woher sie kommen und warum ausgerechnet jetzt. Ihre Aufgabe wird es sein anhand von Fotos und Video aufnahmen alle Arbitratoren zu erfassen und direkt bei mir zu melden. Um den Abtransport der Leiche kümmere ich mich. Sie können gehen."
Damit wurde Doug abgespeist ohne dass er etwas dagegen machen konnte.
Es dauerte ein paar Minuten, da erreichten weitere Fahrzeuge das Gelände. Sie stammten alle samt vom Militär. Nicht einmal Luca könnte sie abrufen. Die Soldaten riegelten das Gelände komplett ab, ließen aber die Jugendlichen gehen. Deren Fahrzeuge sollten zurück bleiben. Nur wenige nahmen sie mit. Selbst Doug musste den Tatort verlassen. Damit war vorerst Feierabend für ihn.
Nummer Vier...
Seyrah blieb zurück. Zusammen mit Antonio und Viktor. Jetzt musste sie die Beiden schnell von hier fort bringen. Nicht, dass die beiden Männer noch tiefer in den Fall verwickelt werden.
Antonio selber musste nicht dieser Frau ausgehändigt werden, da er kein Elitearbitrator war, sondern ein junger Mann mit dem Glück eine solche Begabung bekommen zu haben.
Strafen würde es auch keine für ihn geben. Nein, einzig eine Registrierung würde erfolgen, sowie bei Viktor. Danach kann Antonio wieder seine Wege gehen ohne hoffentlich dabei auf die schiefe Bahn zu geraten.
All dies wusste Seyrah. Daher beschloss sie mit denen das Gelände zu verlassen.
Miss Herlay wollte schon gar nicht mit so einem kleinen Fisch abgegeben.
Sie war vermutlich auf etwas größerem aus.
Nur würde sie hier fündig werden? Seyrah schüttelte nur ihren Kopf.
Die zwei hatten ihr Ziel erreicht, ansonsten hätten sie hier weiter gemacht.
Am Ausgang traf sie auf ihren Kollegen Doug.
"Hallo Doug, darf ich dir Antonio vorstellen. Er war unser eigentliches Ziel." Die Geschlechtslose wandte sich darauf zu Viktor.
"Das ist Viktor, ebenfalls ein Arbitrator. Nur ist er etwas sonderbar und benötigt Hilfe.
Die Geschlechtslose klammerte sich dann regelrecht an ihrem fang Antonio. Jedoch nur, damit er nicht die Kurve kratzen konnte.
"Wir sollten ins Büro fahren und beide dann registrieren."
Dann wandte sich Seyrah zum dem jungen Mann.
"Keine Angst, dies ist nur eine reine Formalität. Danach kannst du gehen."
Bevor die vier das Gelände verließen, überreichte Seyrah ihrem Kollegen eine Akte, welche bereits durch viele Hände ging.
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Aufmerksam hörte Diamond den Ausführungen Lucas. Ihr Finger tippte nach wie vor auf das Aktenblatt. Ihre Gedanken überschlugen. Das Fahrzeug hielt wenig später auf einem unscheinbaren Parkplatz. „Und da heißt es wir seien barbarisch.. die feinen Herren und Damen in der High City sind viel bösartiger, als man meinen könnte“. „Deine Chefin. Acht mir keine Angst.. sie ist nur ein Zahnrädchen von vielen... was mich eher beunruhigt ist dass es auf beiden Seiten ein schwarzes Schaaf gibt“. „Es gibt zwei Möglichkeiten entweder ein Doppelagent oder zwei Verräter“, sie fuhr mit ihren Fingern an der Schläfe entlang.
„Ich kann dich unter unseren Schutz stellen, wenn es hart auf hart kommen sollte, sind wir durchaus bereit doch wie gesagt es nützt niemanden etwas, wenn es ein weiteres Schlachtfeld gibt“. Betonte Diamond noch einmal. „Ich werde alles daran setzen, dass es nicht soweit kommt“.
Ihr Blick wurde nachdenklich.“Die Eliten... tickende Zeitbomben sind unser größeres Problem, ich werde die Slums überwachen lassen und Schutzpatronen aufstellen unser Netzwerk sollte die Risikogebieten abdecken können, da man auf die örtliche Polizei dankend verzichten kann“. „Ich denke wir sollten in Zukunft nur noch per Telefon in Kontakt treten auf einer sicheren Leitung“. „Du kennst ja die Frequenz“. „Und sei vorsichtig, es ist sicherer für dich mit mir in den Slums zu sein, als unter den Aasgeiern in der High City“.
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Das Ketel auf ihre Frage antwortete gefiel ihr nicht sonderlich. Auch wenn sie schon fast damit gerechnet hatte. Nur das was dann kam beantwortete in keiner weise ihr Frage. Seine philosophischen Ausführungen ließ sie vorerst unkommentiert. Eher beobachtete sie was er machte und wie er mit ihrem Mentor und seiner Frau umging. Beide schienen wohl schon länger von seine Fähigkeiten zu wissen und da der Mann sowohl Tegan als auch Shinru unbekannt war, hielt das Ehepaar wirklich das was es versprochen hatte. Immerhin gab es eine nicht gerade kleine Summe auf jeden Arbitrator der gesucht wurde. Das er einer war stand außer Frage und als er seine Lebensweise erwähnte war Ayano auch klar das er für Psycorpe gearbeitet haben mußte. Und er wollte nicht zurück. Genauso wenig wie die beiden Männer im Nebenzimmer.
Das Weißhaar nicht nur Sachen einfrieren, sondern auch erhitzen konnte warf für die junge Frau noch mehr Fragen auf. Langsam nahm er die Tasse heißen Kaffees von den Lippen und sah sie wieder an. Wie gesagt, ob mir, dir, euch, irgend jemand vertraut, brauchst du niemanden fragen. Das muss jeder immer für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil, stehe euch neutral gegenüber. Eigentlich wäre ich misstrauisch wegen den beiden Kerlen die sich ausruhen, aber da die beiden nichts mit diesen Typen zu tun zu haben scheinen...bleib ich bei neutral. Und wenn die Beiden doch was mit denen zu tun haben? Wie Sie leben weiß ich nicht und es interessiert mich nicht. Sie werden nicht ohne Grund untergetaucht sein. Da Doktor Esposito Sie in sein Haus läßt scheint er Ihnen zu vertrauen. Eine Grundsatzdiskusion ob überhaupt und aus welchen Gründen auch immer man überhaupt jemdanden vertrauen kann, will und werde ich jetzt nicht führen. Ayano rieb sich die brennenden Augen. Warum haben Sie Shiro denn dann überhaupt geholfen? Sie hätten auch einfach vorbeigehen können. Gerade bei der herrschenden Panik wäre das eher normal gewesen als ihm zu helfen. Die Studentin sah Ketel herrausfordernd an. Der blieb ganz ruhig und mußte nicht mal nachdenken bevor er antwortet. Ganz einfach, ich habe ihm aus einer Laune herraus geholfen. So wie ich auch mal einem Bettler ein paar Münzen in den Becher werfe oder auch nicht. Mir war einfach danach. Die Antwort verschlug der jungen Frau die Sprache. Ungläubig sah sie den Telekineten an. Das meinen Sie wirklich ernst. Keine Reaktion des Mannes am Tisch, er sah sie nur weiterhin an. Ich müßte Ihnen eigentlich dankbar sein das sie meinem Freund geholfen haben, nur habe ich das Gefühl das Ihnen das völlig egal ist. Ist es auch. Mit Dankbarkeit kann ich nichts anfangen. Sie bringt mir nichts und füllt auch nicht meinen Magen. Ayano ballte aus Frustration die Fäuste. Sie konnte den Mann einfach nicht einschätzen und er brachte sie langsam mit seiner Art zur Weißglut. Linda schien ihren Gemütszustand zu bemerken. Sie stellte sich zwischen die beiden und unterbrach so den Blickkontakt. Ich glaube es ist Zeit für's Bett. Es ist jetzt kurz nach drei Uhr morgens und ich bin mir sicher das es ein langer Tag war. Sie haben recht, ich sollte wirklich versuchen eine Mütze voll Schlaf zu bekommen. Mache Sie sich bitte keine Umstände, ich bleibe bei meinen Freunden. Herzchen, die Couch ist zu klein. Den Sessel kann man ausklappen. Eine Decke gebe ich dir noch raus. Danke Mrs Esposito. Du kannst Linda zu mir sagen, mein Mann hat schon viel von dir erzählt.
Gemeinsam gingen sie zu dem bewußtlosen Arbitratoren zurück. Mit wenigen Handgriffen war der Selssel ausgeklappt und die Decken lagen bereit. Ayano bedankte sich noch bei Linda. Mit raschem Blick kontrollierte sie die Infusion bei Shinru. Die lief ohne Probleme langsam durch. Am liebsten hätte sie sich zu Tegan gelegt, nur dafür war die Couch wirklich zu schmal. So rollte sie sich auf dem Sessel ein und sah noch eine Weile der Infusion zu. Verdammt, ich hab nachher Schicht. Siedend heiß fiel ihr gerade noch rechtzeitig ihre Tagschicht im Krankenhaus ein. Schnell tippte sie noch eine Nachricht auf ihrem Smartphone an die diensthabende Nachtschwester und erst nachdem sie Antwort erhalten hatte schloss sie langsam die Augen. Der kleine Taschendrache war unterdessen zu ihr kuscheln gekommen. Den Rest der Nacht verschliefen die Drei. Nur Ryu merkte auf als der Doc die Infusion bei Shinru tauschte.
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Abgesetzt...
"Seid wann sorgst du um mich?" Dies war ein kleiner Scherz. "Die Bedrohung durch die Eliten gibt es ja nicht erst seit gestern. Außerdem muss mehr dahinter stecken. Dieser Anschlag diente nach meiner Meinung nur als kleines Zeichen, dass es sie noch gibt."
Das Fahrzeug näherte sich nun seinem Zwischenziel. Ein großes Gebäude. Dort standen einige Männer bereit.
"Deine Männer sollten nicht einschreiten. Mir reicht es, wenn sie die gesuchten Eliten finden. Ihr habt nicht die nötige Feuerkraft um gegen sie vor zu gehen."
Luca hielt den Wagen vor dem Gebäude an. "Ich melde mich, sofern ich etwas neues habe."

Es war nun endlich vorbei. Die Verletzten wurden versorgt, die Überlebenden flohen nach draußen. Nur wenige blieben zurück, rannten zu den Fahrzeugen.
Yumiko und Juri blieben zurück. Solange bis auch der letzte versorgt wurde.
Natürlich kannte Yumiko, die Person, die gerade hier das sagen hatte, wenn auch nur kurz.
Da genau diese Person hier an diesem Fleck stand und alles koordinierte, bedeutete, dass etwas großes im Gange war.
Außerdem wollte Yumiko nicht ihre Freundin mit hinein ziehen. Daher entschied sie sich, das Gelände mit ihr zu verlassen.
Zurück nach Hause. Leider war dieser romantische Abend geplatzt wie eine Seifenblase.
Doch eines war Juri im Recht. Die Jugendlichen steckten ihre Energie in die Fahrzeuge und ins Rennen hinein als sich wie früher gegenseitig über den Haufen zu schießen.
Yumiko zog sich um. Es war ja noch spät. Mitten in der Nacht.
"Juri, bis auf den letzten Teil des Abends, war dieser schön." Sie fiel von hinten über ihrer Freundin her, umarmte sie. "Kommst du mit ins Bett? Ich bin ein wenig müde, trotz dieser Aufregung."
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Was im Grunde als einfacher Einsatz begonnen hatte, mündete in einer Nacht die den Aufdruck ‚Mies gelaufen‘ nicht mal im Ansatz traf. Das Ganze hatte sich zu einem Desaster entwickelt. Obendrein mischte sich dann noch diese Herlay ein und erwartete Ergebnisse, die Douglas nicht liefern konnte. Woher auch, gefühlt war nicht mal 5 Minuten an dem Fall dran. Da war selbst für die besten der besten nichts zu machen. Das wusste er, das musste auch sie wissen. Douglas war sauer, ihr Auftauchen warf mehr fragen auf, als er eigentlich hatte. Irgendwas war faul, aber Douglas konnte nicht sagen was, hatte nicht mal eine Idee. Vielleicht würde sein Boss mehr wissen, aber das würde bis zum nächsten morgen warten müssen. Herlay entfernte sich dann etwas von ihm und ließ Douglas einfach so dastehen. Innerlich machte ihn das wütend, aber tun konnte er dagegen nichts. Er mochte es einfach nicht, einfach so abgefrühstückt zu werden, als sei er nur Dreck unterm Fingernagel. Er blickte zu Bode, da wo vorhin noch Yuma stand, die sich, kaum dass diese Herlay hier aufgekreuzt war, aus dem Staub gemacht hatte. Ein Zettel viel ihm ins Auge, zuerst wirkte er wie ganz normaler Müll der hier überall rumflog, doch das Stück Papier war sauber und mehrmals gefaltet. Nicht perfekt, aber es lag da mit Sicherheit nicht schon ewig. Douglas bückte sich nach dem Stück Papier und hob es auf. Notiz nahm man von ihm kaum. Er entfaltete es und sah nichts weiter als eine Adresse, unterschreiben mit Yuma. Schnell steckte er den Zettel in seine Tasche, wollte er doch das Gespräch gerne weiterführen. Und sie schien das auch zu wollen, denn wer sonst hätte den Zettel so dermaßen vor seine Füße platzieren sollen? Aber das würde bis zum nächsten Tag warten müssen. Erstmal galt es hier weg zu kommen, zumal nun auch noch das Militär anrückte.
Am Tor traf er dann Seyrah, war erleichtert das es ihr gut ging. Sich in dem Chaos auf die Suche nach ihr machen, wäre eh sinnlos gewesen. Umso besser das er sie nun hier traf. Bei ihr war der Fahrer, der sie angebaggert hatte aber der wirkte jetzt nicht mehr so locker und überheblich wie noch vor ein paar Stunden. Außerdem war noch ein weiterer Mann anwesend, den Douglas schon bei der Gruppe beobachtet hatte. Bevor Douglas fragen konnte, klärte Syerah ihn auch schon auf. „Dann lass uns fahren. Warte hier, ich hole den Wagen. Bin in zehn Minuten zurück.“
Syerah nickte Douglas zu und er entfernte sich von den dreien. Kurz darauf fuhr er mit seinem Dienstwagen vor. Viktor bugsierten sie auf den Rücksitz, Antonio gesellte sich zu dem. Seyrah stieg vorne ein. Von innen ließen sich die Türen im rückwärtigen Fahrgastraum eh nicht öffnen, also musste sie auch nicht die ganze Zeit auf Antonio aufpassen. Selbiger wirkte etwas nervös, trotz Seyrahs Beruhigungsbemühungen. Die Akte wanderte erstmal ungelesen aufs Armaturenbrett, erstmal wollte Douglas hier weg. Er würde später noch genug Zeit haben, sich mit dem Ordner zu befassen und ausserdem gab es ja jetzt erstmal wichtigeres. Außerdem musste er ja nun auch fahren. Unterwegs erzählten sich Seyrah das was ihr an dem Abend alles widerfahren ist, damit Douglas im Bilde war. Antonio war dabei gewesen, weswegen es nichts machte, dass sie ihren Bericht nun mündlich weitergab. Das sie einige Details noch auslies, war jedoch eine andere Sache denn sie wollte offenbar nicht, dass Antonio alle ihr Gedanken kennen sollte. Insbesondere das Tegan anwesend war, verschwieg sie noch. Er musste ja nicht jedes Detail einer laufenden Ermittlung kennen, auch wenn selbige ja nun mehr oder weniger vorbei war.
Auf den Straßen war nichts los zu so später Stunde und wenn doch, dann bewegten sich Gestallten über die Straßen, denen man in der Regel nicht weiter trauen sollte, als man sie werfen konnte. Doch je dichter sie dem Zentrum kam, desto saubere und angenehmer wurde es. In der High City selbst waren es dann keine dubiosen Gestallten mehr, sondern das junge Partyvolk, was sehr damit beschäftigt war, das Geld der Eltern wieder dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen. Aber auch hier waren die meisten Straßen ziemlich leer und ruhig. Viktor schien es bei der gesamten Fahrt mal besser und mal schlechter zu gehen, woran das lag konnte Douglas allerdings nicht ausmachen und für den Moment interessierte ihn das auch nicht. Er würde das schon noch früh genug erfahren. Endlich waren sie da und als Douglas den Wagen abstellte, bewegten sich schon vier weitere Beamte auf sie zu. Douglas hatte ja während der fahrt die Zentrale über ihre Rückfahrt und Gäste informiert und diese vier würde sich nun um sie kümmern.
„Einmal für die Regestrierung.“, dabei deutete er auf Antonio.
„Sie sind ganz schön spät dran Agent Simmons. Ist keiner mehr da, das wird erst morgen früh was.“ Damit hatte Douglas schon gerechnet. Er hätte auch nicht erwartet, dass Nachts um 3 noch jemand das machen würde. „Sie werden die Nacht hier verbringen. Morgen früh nehmen wir dann ihre Daten auf. Die Beamten werden sie in ihre Unterkunft für die Nacht bringen.“ Antonio schien das eher weniger zu gefallen, aber wirklich sagen tat er nichts. Douglas konnte seinen Missmut aber im Gesicht des jungen Mannes ablesen. Seufzend fügte er noch hinzu: „Sie sind nicht verhaftet, aber solange sie sich nicht haben registrieren lassen, kommen sie hier eh nicht weg. Und bitte versuchen sie nichts Dummes, wir sind auf sowas vorbereitet.“
„Alter, war das n Drohung?!“
Douglas verdrehte die Augen, denn er hatte eigentlich grad keine Lust sich mit einem Halbstarken abzugeben, dafür war er einfach zu Müde.
„Nein, nur ein gut gemeinter Rat. Sie wäre halt nicht der erste der überreagiert. Und ich denke weder sie und noch viel weniger ich haben Bock auf noch mehr Stress. Morgen früh können sie dann gehen. Man wird sie sogar nach Hause fahren.“
„Na gut.“ Wirklich begeistert war Antonio nicht, aber er ging mit den beiden Beamten mit. Dann ging es um Viktor.
„Bringt ihn bitte in den abgeschirmten Bereich. Soweit ich das mitbekommen haben, wird’s ihm besser gehen, je weniger Menschen um ihm rum sind.“, Zumindest von dem was er von Seyrah auf der Fahrt gehört hatte, schien ihm das vorerst das Beste zu sein. „Wir haben hier Personal die ihnen helfen können mit ihrer Gabe. Seyrah und ich werden morgen früh nach ihnen sehen. Ruhen sie sich solange aus. Wenn sie heute noch etwas benötigen, sagen sie es einfach dem Personal auf der Station, die werden sich dann darum kümmern.“ Douglas konnte nur raten, was genau mit Viktor nicht stimmte, aber wollte das auch nicht unbedingt jetzt ergründen. Er würde später nach ihm sehen, sobald er ein wenig geschlafen hatte. Seine Nacht würde kurz werden, das wusste er schon jetzt.
Nachdem nun auch Viktor versorgt wurde, gingen Seyrah und Douglas ins Büro. Das Gebäude war jedoch ziemlich leer. Der ein oder andere Kollege der Nachtschicht war anwesend, jedoch war das Büro im Großen und Ganzen leer. Seyrah verabschiedete sich kurz daruf, sie wollte sich hinlegen. Auch sie würde die Nacht hier im Büro verbringen, um nach Hause zu fahren war es schon zu spät. Douglas setzte sich an seinen Schriebtischt, legte die Akte vor sich auf den Tisch und kramte den Zetel aus seiner Tasche auf dem die Adresse von Yuma stand. Er machte sich bereits einen Plan für den Tag. Sobald sein Boss Cross im Büro war, würde er ihn aufsuchen, denn er hatte ein paar Fragen zu der Nacht. Ob er Antworten bekommen würde, das stand auf einem ganz anderen Blatt. Dann würde er nach dem Neuankömmling Viktor sehen und überprüfen ob die Registrierung von ihm und auch Antonio erledigt war. Erst dann würde er sich auf den Weg zu Yuma machen.
Douglas Schaltete den Bildschirm seines Computers ein, gab Benutzername und Passwort ein und machte sich nun an den langweiligsten Teil seiner Arbeit. Dem schreiben seines Berichtes. Eine leidige Aufgabe, aber sie gehörte zum Job dazu. Zum Glück hatte er damit schon angefangen, somit konnte er gleich bei den Vorkommnissen auf dem Kasernengelände beginnen. Aber auch das nahm über eine Stunden Zeit in Anspruch. Und dann war da ja noch diese Akte.
Die Uhr zeigte inzwischen halb fünf morgens an, in nicht ganz neunzig Minuten würde sich das Büro mit seinen Kollegen füllen, als Douglas sich die Akte nahm und sie sich mal genauer ansah. Das äußere war alles andere als ordentlich. Die Ecken aufgerieben, die Vorderseite leicht eingerissen. Einige Flecken – undefinierbare Herkunft – waren deutlich zu sehen, vermutlich Kaffee oder andere Flüssigkeiten, die da mal drüber gelaufen sind. Douglas wollte das gar nicht so genau wissen. Dadurch war aber auch nicht mehr lesbar, worum es ging. Nur ein schon fast verblasster Aufdruck „Streng Geheim“ war noch in Teilen zu erkennen, sonst allerdings nichts mehr. Erwartet tat er nicht viel davon, wahrscheinlich würde der Inhalt genauso aussehen und wäre damit nutzlos. Douglas schlug die Akte auf.
Schlagartig war er hellwach.
Von wegen unnütz und belanglos. Auszüge aus dem Fall Odysseus. Keine Schwärzung. Douglas überflog ein paar Blätter. Namen konnte man lesen, einige Orte wurden genannt, Niederschriften über Lagebesprechungen von Psycorps Führungsebene, Das Eliteabitratorenprogramm wurde erwähnt und noch so einiges anderes. Douglas war sofort klar, dass dies nur einige wenige Auszüge waren, nicht mal etwas zusammenhängendes, aber mehr als er in den letzten drei Jahren von irgendwem sonst jemals gehört hatte. Sofort war Douglas klar, dass er vorerst niemanden davon Berichten konnte. Wer wusste schon was sonst mit ihm passieren würde? Das waren Infos, die nicht für ihn gedacht waren, zumindest von offizieller Seite aus. Er fand Yumas Name darin, dann noch eine Juri und etliche andere Namen, mit denen er aber nichts anfangen konnte. Natürlich wurde auch Herlay erwähnt, nicht nur einmal. Er konnte gar nicht richtig glauben was er hier vor sich hatte und es ging noch weiter. Es war aber nicht nur der Fall Odysseus, es gab auch Infos aus den Jahren danach. Ja sogar über die Rennszene, die sich aufbaute und ihren bisher tragischen Höhepunkt in der heutigen Nacht fand. Hintermänner, die das ganze Organisierten, sogar einige Bilder dazu. Dabei stach ihm eines ins Auge, ein Bild einer jungen Frau, welche einen Eiskalten Blick hatte Darunter ein Name und ihre Verbindung zu einem der Hintermänner der Rennszene. Diamond war zu sehen und dass sie zu den Deers gehörte. Aber warum fand er das in einer alten Akte zum Fall Odysseus? Dem konnte er später nachgehen. Douglas schloss die Akte wieder, schob sie in einen großen braunen Umschlag, knickte den auf der längsachse einmal mittig zusammen und stopfte sie in die Innentasche seines Mantels. Die Akte würde er unter keinen Umständen hierlassen, sondern mit nach Hause nehmen, wo er sie dann in Ruhe studieren konnte. Aber nicht sofort, dafür fehlte ihm die Zeit.
Irgendwer hatte ihm das bewusst zukommen lassen, warum auch immer. Dessen war er sich bewusst und wer auch immer dahinter steckte tat das ganz sicher nicht aus Nächstenliebe. Irgendwas lag in der Luft nur was, das konnte Douglas jetzt noch nicht sagen oder gar Ahnen. Doch so wie sich die letzten 12 Stunden entwickelt hatten, hatte er wenig Zweifel daran, das er nicht sehr lange auf eine Antwort würde warten müssen.
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Nach den Worten von Luca nickte Diamond nur noch bestätigend. Sie hatte nur zugehört. Nach etlichen Minuten erreichte das Fahrzeug seinen Bestimmungsort. Vor dem Haupteingang standen bereits Wachleute, die Diamond empfingen. Sie stieg aus. Verabschiedete sich von Luca und sah dem Fahrzeug nach ehe es am Horizont verschwand. Diamond Schritt mit ihren Handlangern auf den Haupteingang des imposanten Gebäudes zu.
Ihre Schritte jedoch wurden immer schwerer, die Augenlider müder. Es kam wie es kommen musste, da der Körper nicht mehr genug Adrenalin ausschüttete um diesen in Bewegung zu halten, wurde ihr Sichtfeld komplett schwarz. Sie sackte unweigerlich zusammen, was zu einem Aufschreck ihrer Wachleute führte.
Sofort wurde Diamond in das Gebäude gebracht und erneut von einem Mediziner behandelt. Dieses Mal professionell da man im Hauptquartier die nötige Ausrüstung besaß. Das ganze Geschehen musste verarbeitet werden, ihr Körper musste sich erst mal von den Strapazen des Unfalls erholen.
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Auch wenn das Pärchen hier in erster Linie nur die Leute in Sicherheit dirigierte, so war es für Juri ansträngender als man es glauben mochte. Der Blick der Diebin war immer ernst und fokussiert, und dennoch schien sie durch die anderen Leute hindurchzusehen. Geistig war sie halt immer eine Minute weiter als alle anderen, einfach um sicher zu gehen dass nichts unerwartetes passieren würde was zu einer Gefahr für Yumiko werden könnte. Zum Glück war das nicht der Fall, und auch wenn ihre Hände und Kleidung das Blut von verletzten trug, konnten die zwei am Ende sicher abhauen, auch wenn Juri das schon viel früher getan hätte. Sie wollte einfach nicht dass Yumiko an all das hier hineingezogen wird, und die Tatsache dass diese Frau von heute Morgen hier auch mitbeteiligt war beunruhigte sie nur um so mehr. So gesehen war es vermutlich die Richtige Entscheidung ihr Geld nicht anzunehmen, und sie würde auch sicherlich nicht nochmal mit ihr in Kontakt treten. Einzig das Handy das sie von ihr bekam muss sie jetzt noch los werden, weil das war etwas zu nahe an ihrem Lager.
Zuhause angekommen fühlte sich Juri immer noch völlig entkräftet. Seit sie bemerkte dass diese Fähigkeiten wieder kamen hatte sie sie noch nie in so großem Ausmaße eingesetzt, selbst als sie diese Versuchte zu trainieren… In ihrem Kopf war alles ein klein wenig schwummrig, weshalb sie sich regelrecht in den Wohnzimmer Sessel fallen ließ, nachdem sie ihre Kleidung einfach auf den Boden abstreifte. Nicht sehr elegant, und würde auch Blutflecken auf den Boden bringen, aber so war Juri halt. Und als Yumiko sie dann von hinten umarmte konnte sie einfach nicht anders als sie am Arm zu packen, nach vorne zu zerren und ihr erst mal fest ihre Lippen gegen die ihre zu drücken, so fest dass Yumiko sicherlich spüren konnte wie sehr ihr Körper eigentlich zitterte.
„Tut mir leid… wirklich, ich… Ich hatte den ganzen Tag schon so ein blödes Gefühl bei der Sache, und fast hätte ich dich auch noch in eine Katastrophe mitreingezogen… Vielleicht solltest du mir einfach eine Halsband und eine Leine verpassen damit ich nichts mehr dummes anstelle…“ Sie gab sich halt (mal wieder) selbst die Schuld, denn wie gesagt, sie hatte schon den ganzen Tag so ein ungutes Gefühl, und alles endete heftiger als sie es sich jemals erwartet hatte. Und morgen sollte sie Yumiko auch noch wegen dieser Diamond warnen, nicht dass sich noch ihre Wege bei der Suche nach diesem Waffenschmied kreuzen, weil wenn jemand so eine Person kannte dann Yumiko…
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Ein Halsband? Da musste die Frau nur lachen. "Sag bloß du stehst auf solche Spielchen? Sollen wir gleich mal Gassi gehen?" Ein lachen folgte von ihr, aber nun wurde sie etwas ernster.
"Für das, was geschehen ist, kannst du nichts."
Sie drückte Juri´s Kopf gegen ihren Busen. Fuhr mit ihrer Hand durch die Haare ihrer Freundin.
"Bis auf den letzten Teil, war dieser Abend schön. Außerdem lagst du auch noch richtig was an dem Rennen anging. Die Jugendlichen tragen zwar immer noch ihre Waffen, aber es gibt einen Zusammenhalt und dieser wurde heute stark geprüft. Ich glaube nicht, dass damit die Rennen aufhören werden."
Sie versuchte ihre Freundin zu beruhigen und dies war nicht ganz leicht. Dafür saß der schrecken noch viel zu tief.
"Wir sollten nicht jetzt darüber nachdenken, sondern ins Bett gehen. Morgen können wir gerne ein paar Leute darüber befragen. Dem ganzen nachgehen. Ich möchte nicht, dass es noch einmal passiert."
Noch bevor Juri etwas auf ihre Worte sagen konnte, wurde sie schon zu Bett getragen. Eigentlich war Yumiko körperlich nicht zu stark, aber Juri war eben ein Leichtgewicht. Nur deshalb war es ihr möglich ihre Freundin ins Bett zu tragen.
Sanft legte sie Juri ins Bett, machte das Licht aus und schmiegte sich an ihr heran.
Bis zum nächsten Morgen. Wobei jede der Frauen diesen anders definieren würde, da Juri stets früh aufstand. Nur an diesen Morgen nicht. Kein Wunder bei der Erschöpfung.

Nachwehen....
Die Nacht wurde zum Tag. Der Tag zur Nacht. Anders konnte man den Vorfall nicht beschreiben. Während alle sich zur ruhe betteten und der Ermittler die Akten durchwühlte, deren Informationen in sich aufsaugte, verging die Zeit rasend schnell.
Es war nun halb neun als Cross das Büro betrat. Sein Blick genügte schon um zu erkennen, dass er ebenfalls nicht allzu viel Schlaf bekommen hatte. Wie immer begrüßte er seine Kollegen. Auch Doug würde begrüßt.
Seyrah schlief noch. Dies hatte Luca schnell bemerkt.
"Ihr wart die ganze Nacht hier?" Ein seufzen entwich seinen Lippen. "Sobald Seyrah wach sein sollte, bring sie bitte nach Hause. Sie soll den Tag frei nehmen und Doug, nimm dir den Nachmittag frei. Ich Informiere dich falls ich etwas neues habe."
Damit ging er zu seinem Büro. Die Aktentasche wurde wie immer auf den gleichen Platz neben dem Schreibtisch abgestellt. Mails wurden am Computer geprüft und da gab es eine, die auch über den aktuellen Fall handelte.
"Herlay, dies hätten wir auch selbst hinbekommen. Warum mischt sie sich ein?"
Diese Frage sollte ihn den ganzen Tag beschäftigen.
Deers Hauptquartier. Dort ruhte noch immer Diamond. Gut versorgt durch einen Arzt. Dieser bestätigte, dass sie keine schweren Verletzungen hatte, aber die nächsten Tage wohl mit Kopfschmerzen verbringen würde. Die kleineren Blessuren, würden sie anfangs auch etwas einschränken, aber dies würde die Frau an ihrem Taten drang nicht sonderlich hindern.
Ihr Boss hingegen war über ihren Zustand nicht gerade erfreut. Klar wurde es da und hier etwas laut. Seine Leute haben diesmal wirklich versagt. Dafür gab es mehr als nur eine Standpauke. Auch Diamond dürfte sich wohl später ihren Tadel abholen.
Ein Smartphone leuchtete kurz auf. Eine Mail war am Display zu sehen. Der Drache bemerkte die Nachricht und konnte sie kurz überfliegen.
Diesmal gab es keine Anweisung, aber wie immer war die Nachricht selbst ziemlich rätselhaft.
"Gehe nach Norden. Unter die vergessene Erde. Am Ende findet ihr ein Licht. Es wird euch leiten. Nur gerade aus! Zeit wird euer Helfer sein. Dieses Mal."
Mehr stand da nicht drin. Beruhigend für den kleinen Drachen. Weshalb er zurück zu Ayano ging. Nur um über sie zu wachen.
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Diamond öffnete ihre Augen. Ihr Schädel dröhnte. Der erste Impuls war, sich aufzusetzen, wurde jedoch mit einem zuckerndem Schmerz ihres Körpers bestraft. Ihr Blick wanderte durch den sterilen Raum. Sofort wuselte eine Pflegerin an ihre Seite. Nach etlichen Minuten der Untersuchungen durfte sie dann gehen, wobei gehen etwas übertrieben war, Wanken traf es eher zu. Deswegen begleitete die Pflegekraft sie.
Bevor Diamond jedoch ihr Zimmer verließ, erhob sich eine Person im schneeweißen Anzug aus einem Sessel. „Wo denkst du, dass du hingehst?“, jene verheerende Stimme ließ Diamond kurz zusammen Zucken.
„Wieder an die Arbeit, das Rennen war eine Falle.. ich muss die Hintermänner finden, unsere Verluste waren brutal, die Familien müssen benachrichtigt werden..“, Diamond kam jedoch nicht weit, da sackte ihr Körper vor Erschöpfung gen Boden. Doch sie wurde aufgefangen.
Schritte hallten. Die Gestalt kam näher. Diamond wurde vom Boden hochgezogen und sie bekam eine schallende Ohrfeige was vollkommen überraschend war. Ihr Blick wanderte nun nach oben zu jener Person. „Bist du denn total von Sinnen?“, platzte es aus ihrem Boss heraus. „In dem Zustand kannst du nicht mal einer Fliege was zu leide tun, du dummes Mädchen, denk doch mal an dich, du hast mir einen Riesen Schreck eingejagt!“. „Boss?“, Diamond war irritiert.
„Dein Verhalten war leichtsinnig und dumm, du hast nicht nur das Leben deiner Einheit in Gefahr gebracht, sonder deines und das der Slumbewohner noch dazu!“. „Ich habe einen Anruf erhalten und bin über dein Versagen bestens informiert“, Diamond war komplett niedergeschlagen.
Ein Seufzen war von dem Oberhaupt der Deers vernehmbar. Behutsam drückte er die junge Frau an seine Schulter war ihre Verbitterung deutlich spürbar. „Aber wenigstens bist du lebendig, dass ist doch schon mal was“. „Bevor du deinen nächsten Zug machst, halten wir uns erst einmal bedeckt deine Genesung hat oberste Priorität“. „Keine Alleingänge“. Diamond blickte auf.
„Deine Männer haben Anweisungen dich nicht aus dem Gebäude zu lassen, du ruhst dich aus, verstanden?!“. Ein betrübtes Nicken war ihre Antwort. Diamond war immer noch an der Schulter angelehnt und man hörte nur noch Tränen der Wut gen Boden klatschen ehe sie langsam auf den Boden rutschte, das Oberhaupt der Deers mit ihr und sie in seinen Armen haltend. „Es ist in Ordnung... jeder hat mal einen schlechten Tag.. pass nur das nächste mal besser auf dich auf.. ich werde nicht immer da sein, um dir helfen zu können?“. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. Regen prasselte unaufhaltsam gegen die Fensterscheiben, Blitze Zucken auf. Ein Sturm zog auf.